Willkommen Zuhause
Beiträge von Dawnwulf
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DIE HÖHLE DER GEISTER
Für Jarod-Raiman Parker.
Egal wann, es ist immer die richtige Zeit.
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Sein Kopf brummt wie ein wildgewordener Bienenschwarm. Die Innenseite seiner Handfläche massierte die Stelle am Hinterkopf wo ihn der Schlag erwischt hatte. Jen-Zar richtete sich auf, seine Beine fühlten sich taub an, ihm war schwindelig. Der Entschluss sich wieder zu setzen endete in einem kontrollierten Fall auf den Höhlenboden. Um ihn herum saßen Sandleute auf dem steinigen Boden oder kleinen Felsvorsprünge, ihre Schatten tanzten im Flackern der Fackeln. Er empfand ihnen gegenüber kein Misstrauen. Tief in seinem Inneren spürte er, dass es für sie keinen anderen Weg gegeben hatte ihn an diesen Ort zu bringen. Je mehr Zeit verging, umso besser konnte er auch die Gestalt vor ihm erkennen. Sie saß im Schneidersitz neben einem Lagerfeuer, ein verzierter Stab ruhte auf den Beinen. Den Jedi bewunderte die Maske des Schamanen, ein beeindruckendes Kunstwerk dieser, sonst als so primitiv bezeichneter Kultur.“Was… was soll ich hier?” Es musste einen Grund geben, dass sie ihn am Leben gelassen hatten.
Der Schamane griff auf den Boden und warf eine Handvoll Sand in die Flammen, ein blauer Funke schoss bis an die Decke. “Wir grüßen Dich.” Die Stimme eines jungen Mädchens hatte er jetzt nicht erwartet.
“Wo bist Du oder besser, wer bist Du?” Er entdeckte sie nicht. Die Sandleute gaben kurze Laute von sich, einige hielten ihre Gaderffii-Lanzen hoch. Ein besseres Zeichen sitzen zu bleiben benötigte der Jedi nicht.“Mein Name ist nicht von Belang, ich bin der Belang. Doch ich will Dir ein Gesicht geben Jedi, sieh mich an.” Aus einer dunklen Ecke trat sie ins Licht, ein Lächeln umspielte den Mund. Sie trug eine Kutte, ähnlich denen der Sandleute und dennoch wusste er, dass sie nicht zu ihnen gehören konnte. Wer war das blondgelockte Mädchen? Seine Gedanken überschlugen sich. Sie konnte nicht die Tochter von Daithara sein? Nein, das war unmöglich. Auch wenn er sich vorstellen konnte, dass eines Tages das kleine Kind zu diesem Mädchen heranwachsen würde.
Die Zuhörerin seiner Gedankengänge schmunzelte. “Lass Dich nicht von Deinen Wünschen leiten Jedi. Gib Dich der Macht hin, dann wirst Du sie sehen können.”
“Sie sehen? Wen soll ich sehen?”
“Dies ist der Saal der Geister Jen-Zar Rey. Frag nicht wen Du sehen sollst, sondern sieh hin!”
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Die Sandleute verschwanden von einer Sekunde zur nächsten, die Höhle war leer. Nur das kleine Mädchen war geblieben. Ihre Augen fokussierten den Jedi, seine Verwunderung schien sie zu amüsieren, kichernd hielt sich die Hand vor dem Mund.“Hallo Jen-Zar.” Diese Stimme! Er wirbelte herum, sprang auf die Beine, ignorierte das schmerzende Kribbeln.
“Das...das kann nicht sein. Meisterin Hok ihr….”
Die transparent bläuliche Gestalt ergänzte seinen Satz. “Wurdet von Darth Krayne getötet.” Ihre freundliche Art und die doch bestimmende Stimme, genau so hatte er sie in Erinnerung. “Es stimmt mein Schüler, aber ich sollte dich wohl eher Jedi-Ritter Jen-Zar Rey nennen. Auch wenn Du vergessen hast, dass es den Tod nicht gibt.”
“Es gibt nur die Macht.” raunte er. In seinem Kopf liefen Bilder ab. Bilder seines Trainings, Bilder seiner Ausbildung, aber auch den Tag der sein Leben veränderte. Der Verlust seiner Meisterin. Er konnte es nicht verdrängen, doch dank eines neuen Lehrers hatte er es akzeptiert. Und jetzt stand sie vor ihm?
“Er war noch nie der schnellste im Begreifen meine Teure, aber das wisst ihr ja selbst.”
Eine weitere Stimme? Auch er war hier?
“Ihr solltet nicht so streng mit unserem ehemaligen Schüler sein Meister Truroll.” Neben der Jedi gesellte sich eine weitere Gestalt aus Jen-Zars Leben. Der Mann der ihn gelehrt hatte den Fluss der Macht nicht durch Verdrängung zu blockieren. Er hatte seine Fehler akzeptiert, sie waren kein Scheitern, sie waren Teil seines Weges. Der Weg eines Jedi oder wie es Meister Truroll nannte: “Wir können nicht immer dein Händchen halten junger Padawan, aber Du darfst jederzeit meine Koffer tragen.”
“Wo ist Euer Gepäck Meister?”
Sein Gegenüber lachte. “Wie ich sehe, hast Du nicht alles verlernt mein Junge.”
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“Ihr seid nur wegen mir hier?” Jen-Zar hatte noch ein paar Minuten gebraucht, um die Situation zu verarbeiten. Er ließ sein Misstrauen fallen, ohne seine Zweifel konnte er sich ungezwungen mit den Machtgeistern unterhalten, als wären sie nie weg gewesen.“Oh nein, die Macht selbst hat uns gerufen.”
Jen-Zar setzte sich auf einen Fels.
“Es gab eine Bewegung in der Macht. Die Macht selbst hat sich geöffnet, einen Teil von ihr wurde versetzt.”
Jen-Zar runzelte die Stirn. “Versetzt? Wie soll das gehen?”
“Das mein Junge können wir Dir auch nicht erklären, wir sind nur ausgewählt die Botschaft zu überbringen. Die Antworten zu finden… Das ist Deine Aufgabe.” Das Schulterzucken von Truroll hatte etwas Endgültiges.
“Wie lautet die Botschaft?”
“Der Reisende hat seine Wanderschaft begonnen.”
“Das ist alles?” All diese Ereignisse, nur für diesen kryptischen Satz?
Die Macht arbeitet in den seltensten Fällen so, dass ihre Wege klar und eindeutig sind. Ihre Pfade sind oft verschlungen und undurchsichtig. Sie dennoch zu bestreiten und nicht vom Weg abzukommen sind die Herausforderungen der Jedi. Sie wachsen an ihren Aufgaben, selbst ihre Meister lernen weiterhin dazu. Jen-Zar würde diese Prüfung bestehen, er würde sie meistern. Dieses Vertrauen hatten beide Jedi Meister und die Macht gewährte ihnen für den Moment, als Individuen zu erscheinen und ihren ehemaligen Schützling auf seine Aufgabe vorzubereiten.
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Da stand er nun, die Sonnen von Tatooine versanken am Horizont. Die Sandleute und das kleine Mädchen waren nicht mehr aufgetaucht. Jen-Zar hatte Stunden, vielleicht sogar Tage in der Höhle mit seinen alten Meistern gesprochen. Einige Fragen konnten sie beantworten, andere nicht. Er war noch lange nicht bereit alles zu erfahren. Ein Teil dessen, würde die Suche nach dem Reisenden sein. Die Höhle der Geister würde für ihn immer eine Zuflucht sein, dieses Geschenk wurde ihm heute zuteil. -
Danke
Habe ja jetzt sogar zwei gleichzeitig fertig bekommen....Jetzt muss ich erstmal sehen, wie es weitergeht...Ingame wird die Story ja auch beeinflusst
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IN DEN FEUERN ORICONS
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Die feurige Erde war zerfurcht durch Vulkanausbrüche und durchzogen von Lavaflüssen. Der Himmel versteckt hinter Wolken aus Asche. Xarx stand auf der Brüstung einer alten Sith Festung, stützte seine Hände auf die Mauer und sah nach unten. Sie waren in Massen erschienen, durchsetzt von der dunklen Seite wurden sie hier in den Wahnsinn getrieben. Der ehemalige Rückzugsort der Schreckensmeister war selbst nach ihrer Vernichtung noch durchtränkt von Irrsinn und Furcht. Und er ließ die Geschöpfe, die er erschaffen hatte nicht mehr aus seinem Bann. Bösartige Kreaturen fletschten ihre Zähne, heulten zum Himmel und schrien vor Mordlust. Zu ihnen gesellten sich die Ausgestoßenen; republikanische Soldaten und Jedi, aber auch imperiale Soldaten und Sith, die bei ihrer Mission auf diesem Mond seiner Macht unterlagen.
Oricon war schon immer eine Sith Hochburg gewesen, doch durch die Schreckensmeister wurde er zu einem unkontrollierbaren Ort.
Vielleicht war gerade dies der Grund für Darth Daithara hier eine Basis einzurichten. Im Schutz des massiven Aufkommens der dunklen Seite der Macht, konnte sie im Verborgenen ihre eigenen Kräfte ausbauen und mit ihnen experimentieren.
Es hatte Monate gebraucht bis Lord Xarx für seine Meisterin diese Festung in Besitz nehmen konnte und es benötigte danach etlicher Ressourcen sie zu halten. Die Truppen hier wurden fast vollständig durch Kampfdroiden ersetzt. Ihre Programmierung war weniger anfällig für die destruktiven Mächte auf Geist und Verstand.
Doch mit der Rückkehr seiner Meisterin und der bevorstehenden Geburt ihres Kindes nahmen die Angriffe auf die Festung von Tag zu Tag zu.
Xarx stand kämpfend in der ersten Reihe, mit seiner Armee im Rücken schlachtete der Zabrak die Angreifer dahin. Doch mit jeder Attacke, jedem weiteren Angriff sank die Zahl seiner Soldaten und Kampfmaschinen. Und heute, am Tag der Geburt, stand ein Heer vor den Mauern der Festung was alles in den Schatten stellte. Oricon hatte seiner Meisterin den Krieg erklärt und die letzte Schlacht stand bevor.
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Tod und Vernichtung war sein Lebenselixier, er liebte den Kampf. In den Jahren der Zakuul Eroberung hatte er sich in die Arenen begeben, sich jedem Herausforderer gestellt und sie alle überlebt. Nein er hat sie besiegt und mit jedem Sieg wurde er mächtiger. Heute würde er den Höhepunkt, vielleicht sogar den finalen Kampf erleben. Seine Meisterin würde ihr Kind zu Welt bringen, selbst wenn er alles Leben auf diesem Planeten dafür vernichten muss. Jeden einzelnen Tod seiner Feinde würde er auskosten.
Das Tor ächzte unter dem Druck der anstürmenden Masse. Oberhalb der Mauern eröffneten die Droiden das Feuer. Doch egal wie viele Angreifer sie wegmähten, der Nachschub rückte nach. Ehemalige imperiale und republikanische Soldaten feuerten hinter der Schlachtreihe mit Raketenwerfern auf die Zinnen, solch ein koordinierter Angriff hatte bisher nicht stattgefunden.
Lord Xarx stand am Bett seiner Meisterin, ihre Augenlider flimmerten, die Geburt verlief extrem ungünstig. Der Körper von Darth Daithara wurde immer wieder von Krämpfen geschüttelt. Das zweite Set von Medidroiden hatte gerade erst die Arbeit wieder aufnehmen können, nachdem die ersten Maschinen durch einen Anfall der Sith in ihre Einzelteile zerlegt wurden. Die Kraft die durch Mutter und Kind ausgestrahlt wurde, brachte das Gefüge der Macht durcheinander. Der Zabrak hatte eine schlimme Vorahnung, sträubte sich aber gegen den Gedanken. Doch sollte dieses Kind die helle Seite in sich tragen, die Mutter war Teil der dunklen Seite. Beide Wesen die im Moment so stark miteinander verbunden waren, ließen einen Wirbel der Macht entstehen, der wie ein Sog auf die Geschöpfe dieses Planeten wirkte. Xarx ahnte nicht, dass dies nicht der einzige Grund für den Angriff auf die Festung war. Hinter seinen Schlachtreihen, verborgen in den Schatten, lauerte noch eine weitere Bedrohung. Der Geist von Darth Arakis gierte voll Vorfreude endlich einen neuen Körper gefunden zu haben.
Einer der Soldaten stürmte in den Raum. “Sie haben das Tor gestürmt, sie dringen in die Festung ein, wir können sie nicht aufhalten!” Dann wurde sein Körper wurde von einer Monstrosität in zwei Hälften gerissen. Xarx legt behutsam die Hand seiner Meisterin wieder auf die Decke, ihre Finger zitterten in einem unharmonischen Rhythmus. Der Sith drehte sich zu dem Monster um, die roten Klingen seiner Lichtschwerter erwachten und seine Zunge leckte über seine Zähne - Zeit für das Finale.
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Der Saal war riesig und es gab nur einen Eingang. Durch die gigantische Tür drängt die Bestie und brüllte. Mit zwei Schritten Anlauf, sprang Xarx die Kreatur an, seine Lichtschwerter rotierten und trennten dem Vieh beide Arme ab. Im Fall wirbelte er herum und schlitzte dem Monster die Kehle auf. Hinter dem Kadaver drängten ehemalige Soldaten nach vorne. Ihre Rüstungen waren verdreckt, aber ihre Blaster funktionierten einwandfrei. Die Schüsse die in Richtung von Daithara gingen, wehrte Xarx mit seinen Schwertern ab. Zum Teil konnte er sie zu den Angreifern zurückleiten, doch ihre Reihen wurden sekündlich wieder aufgefüllt.
Xarx schlug zu, kämpfte gegen die Masse. Ein Schrei in seinem Rücken ließ ihn instinktiv reagieren. Er warf sich zu Boden, die Lichtblitze zuckten über ihn und zerrissen die Angreifer, verbrannten ihre geschundenen Körper zu Asche. Daithara saß aufgerichtet auf ihrem Bett, die Augen gerötet, das Gesicht aschfahl. Aus ihren Händen zuckten die Blitze, ihre weiße seidene Kutte flatterte durch die Macht die ihren Körper durchströmte und im nächsten Moment abrupt endete. Sie sackte zusammen, die Arme fielen leblos nach unten und ihr Kopf fiel auf die Schulter. Die Lebenserhaltungssysteme schrien ihren Herzstillstand heraus, verkündete den Tod der Sith und in den metallenen Armen des Medidroiden erklang der erste Schrei ihrer Tochter.
Xarx sprang auf, die nächste Welle an Wesen drang ein, wie ein Berserker schlug er zu, doch sie drängten ihn zurück. Es drängte sie zu dem neuen Leben.
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Wie in einem Moment der Stille, wo Wasser das auf Stein tropfte klang, wie Donner in den Wolken. Mit einer enormen Druckwelle wurden die Körper der Monster nach oben gerissen und wieder zu Boden geschmettert. Blut und Gedärme spritzen an die Wände.
Die metallenen Stiefel waren in dem Lärm nicht zu hören, doch er war da. Er war hier und drang wie ein Keil aus Hass hinterrücks durch die Reihen der Angreifer. Die rote Kreuzklinge tötete brutal und gnadenlos. Im Rücken seine Armee aus Soldaten und Sith, die alles vernichteten was ihnen im Weg stand.
Xarx verneigte sich vor Darth Krayne und ging einen Schritt zurück. Dieser trat an das Bett seiner ehemaligen Schülerin. Der Medidroide deckte das schreiende Kind in eine Decke, doch der Sith würdigte ihm keinen Blick.
“Bringt sie her, sofort!” Wenige Minuten später wurde die junge Frau von zwei Inquisitoren her geschleift. Ihr Körper war übersät von Wunden, gehüllt in eine zerschlissene Kutte fiel Tynith vor die Füße des Sith.
Seine Hand packte sie und zog sie nach oben. Seine Finger umschlossen ihre Kehle und er ließ ihr gerade genug Luft zum Atmen. “Ich gebe Dir nur diese eine Möglichkeit. Rette sie oder ich werde dutzenden Sternensystemen einen Besuch abstatten. Ich werde vor deinen Augen Milliarden Wesen abschlachten und ich schwöre Dir, Du wirst bei jedem Tod anwesend sein und ihn spüren, Tochter des endlosen Flusses.”
Sie konnte sich kaum bewegen, kaum einen Laut von sich geben, ihr Körper war eine Sammlung aus Schmerzen und Pein. Ihr Sturz auf dem Boden wurde durch den Bettrand verhindert, an dem sich Tynith klammerte. Ihr Blick wechselte zu dem Sith Lord, dann legte sie ihre Hand auf Daitharas Stirn. Kampflärm drang von außen ein, noch nicht alle Kreaturen waren vernichtet. Sie winkte mit ihrer anderen Hand den Medidroiden zu sich. Die Maschine war technisch in der Lage ein Kind zu versorgen, aber er hatte keine Chance das schreiende kleine Wesen zu beruhigen. Ihre andere Hand legt sich auf die Stirn des Babys, es verstummte, wurde ruhig und fing dann an zu strampeln, doch Tynith ließ es nicht los. Darth Daitharas Körper bildete einen blauen Nebel auf ihrer Haut, der Dunst legte sich über sie. Die Sith fing an zu zittern, ihr Kopf schüttelte sich von rechts nach links, das Kind hörte auf zu zappeln, Daithara schrie auf.
Die Seitenwand des Gebäudes explodierte. Ein gestohlenes Shuttle brach durch die Seitenwand. Oricons Bewohner hatten den Kampf noch nicht aufgegeben. Die Wand platzte auf und die Steine schossen in den Raum. Schutt vernebelte die Sicht, Teile der Decke stürzten ein. Darth Krayne erzeugte ein Machtschild um sich und Daithara. Xarx sprang instinktiv zur Seite. Die Medidroiden und einige der Soldaten wurden unter den Trümmern begraben.
Der Nebel lichtete sich langsam, der Sith Lord trug die blonde Frau auf seinen Armen nach draußen. “Was ist mit dem Kind und der Hexe mein Lord?” Xarx konnte sie nicht sehen und vermutete sie unter den Trümmern.
“Sie haben keinen Wert mehr für mich.” Krayne stockte, er spürte den schwarzen Schatten. Diese Präsenz, es konnte nicht sein! Und wenn doch? Sein alter Meister, er war hier. War dies die Erklärung für den massiven Angriff? Hatte Arakis das Geheimnis entschlüsselt? Galt dieser Angriff nicht Daithara sondern nur ihm? Der Schatten hat sich aus seinem Versteck gewagt und seine Botschaft hatte Krayne erreicht. Er würde sich ihm stellen, doch dieser Tag war nicht heute.
Von seinen Sith empfangen, wurde er zu seinem Shuttle eskortiert. Xarx folgte seinem Lord und warf keinen weiteren Blick zurück. Seine Meisterin war am Leben, er würde nicht umkehren und nach einem toten Kind suchen.
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Tynith saß auf den Treppen in Mos Isla. Das Kind unter ihrer Kutte saugte ruhig an ihrer Brust, während die ersten Sonnenstrahlen die Nacht vertrieben. Sie spürte die Nähe des Mädchens, seinen Lebenswillen, die Macht die es durchströmte. Schon jetzt hatte es schulterlange Haare und sie spielte mit einer ihrer blonden Locken.
Medizindroiden hatten kein Gespür, sie reagierten nur auf messbare Werte - wie die Sith. Sie waren stumpf und man konnte sie so leicht blenden. Das Shuttle war nicht mehr flugfähig gewesen, aber eine Ablenkung um mit dem Säugling aus den Ruinen zu entkommen. Nicht nur Sith konnten Machtschilder erzeugen und Tynith gelang es unbemerkt an Bord eines ihrer Shuttles zu gelangen. Nachdem sie den Piloten suggeriert hatte, dass sich ihre Arme und Beine in lebende Schlangen verwandelt hatten und das Bordpersonal schreiend das Schiff verließ, war es ein leichtes es zu starten und den Mond zu verlassen. Die Gravesinger ignorierte den Start des Schiffes, wahrscheinlich ging man davon aus, dass die Piloten dem Wahnsinn verfallen waren. Darth Daitharas Rettung hatte die höchste Priorität und man ließ das Schiff unbehelligt passieren.
“Sie werden dich jagen Tynith, wenn sie herausbekommen, dass das Kind noch lebt.” Jen-Zar Rey, Jedi Ritter und ihr Freund. Sein freundliches Lächeln drückte nicht annähernd seine Freude aus, die er empfand, als sie sich bei ihm wieder gemeldet hatte. Doch er hatte Bedenken, “Darth Daithara wird dich niemals so ziehen lassen.”
“Jedi.” Die Worte die sie sprach enthielten keine Spur von Angst oder Zweifel. “Darth Daithara hat die letzte Stufe zur Erkenntnis vollendet. Jedenfalls von dem, was für sie Erkenntnis ist. Sie gebar Leben und man entriss es ihr. Die Wut und Hass über den Verlust werden ihre Kräfte vervielfachen. Sie wird sie zu einer mächtigen Quelle der dunklen Seite formen.” Sie sah Jen-Zar in die Augen. “Aber diese Wut und dieser Hass wird sie auch blenden. Das wird der Schutzmantel sein, unter dem wir uns verbergen werden. Keinen Gedanken wird sie daran verschwenden, dass das Kind noch lebt. Diese Erkenntnis würde die Quelle schwächen und Schwäche fürchtet sie mehr als den Tod. Die dunkle Seite bringt Leid und Verlust und der Preis für ihre neue Macht, ist das Leben ihrer Tochter.”
“Ich hoffe ihr behaltet Recht Tynith.” Die Finger des Jedi strichen behutsam über den Kopf des kleinen Mädchens. “Wie ist eigentlich ihr Name?”
“Ich habe sie Nuyhra genannt.”
Epilog
“Sind das die Aufzeichnungen von dem Shuttle?” Sainthara spielte mit den Fingern auf dem Monitor.
“Ja, mein Lord.”
Sie initiierte die Löschsequenz. “Existieren noch weitere Aufzeichnungen oder Kopien?”
“Nein, mein Lord.”
Sainthara ließ den Offizier in ihrem Bann und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. “Dann solltest Du jetzt die nächste Luftschleuse aufsuchen und etwas spazieren gehen Geliebter.” hauchte sie ihm zu.
“Ich werde spazieren gehen, mein Lord.”
Freudestrahlend, in einer Pirouette, drehte sich die Sith um sich selbst: “So!” stieß sie hervor: ”Jetzt habe ich auch mein kleines Geheimnis.” -
DIE TÖCHTER DES
ENDLOSEN FLUSSES
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Das imperiale Shuttles tauchte in die Wolkendecke ein, im Dunst leuchteten seine Schubdüsen noch für Sekunden nach bis das Schiff ganz verschwand.
Jen-Zars Blick starrte in den Himmel, unfähig den Blick abzuwenden. Kiyras Hand legte sich auf seine Schulter. “Es war nicht Deine Schuld, du hast getan was möglich war.” Doch helfen konnten die Worte nicht. Er wurde um Hilfe ersucht und kam zu spät. Die Welle aus Frustration drohte ihn davon zu spülen.
“Wir hätten sie retten müssen Kiyra.” Ihr Name war Tynith, sie hatte Jen-Zar kontaktiert und ihn um Hilfe gebeten. Nur zögerlich hatte sie preisgegeben wer sie war, doch mit der Zeit konnte er ihr Vertrauen erlangen. Eine Tochter des endlosen Flusses, laut den Legenden sind es Hexen, die sich der hellen Seite der Macht verschrieben haben. Doch jetzt, wo er sie in Sicherheit bringen wollte, war sie in einem imperialen Shuttle auf dem Weg zur Gravesinger. “Wir werden sie nie erreichen, jedenfalls nicht in der kurzen Zeit die sie noch zu leben hat.” Darth Krayne würde seinen Fang nicht mehr hergeben. Sie verfügte über Informationen, die zu den Hexen des schwarzen Mondes führen. Darum hatte sie sich vor ihm versteckt und an die Jedi gewand - vergeblich. Der Sith Lord würde alle Informationen aus ihr herausholen und es gab keine Hoffnung, dass sie das überlebt.“Zur Seite.” Kiyra zog ihm am Arm hinter einem Stapel Frachtkisten. “Durell ist hier.”
Die Hand griff zum Lichtschwert, er nahm die Waffe aber nicht vom Gürtel. Der Atem ging flach und die Augen beobachteten. Der Kopfgeldjäger hatte seinen Job erledigt, doch glücklich wirkte er nicht. Nach wenigen Zügen schnippte er unzufrieden seine Zigarette weg. Der Gesichtsausdruck ließ nicht vermuten, dass er gerade eine Menge Geld verdient hatte.
Am Eingang der Landebucht tauchten imperiale Soldaten auf, schneeweiße Rüstungen mit schwarzen Emblemen des Imperiums. “Das sind Truppen der Sturmkrähen, was machen die hier?” Zwei weitere Imperiale, eine Rattataki gekleidet in einem schwarzen Kampfpanzer durchsetzt von einer roten Musterung, der andere Imperiale, das Gesicht verborgen unter einem Helm, gesellten sich zu dem Kopfgeldjäger. Unverkennbar führten die Beiden den Trupp an, ein kurzes Handzeichen reichte und die Soldaten schwärmten aus. Das Gespräch war kurz, Durell schien zu bestätigen, dass er seinen Job beendet hatte und weitere Fragen erübrigten sich. Doch die größte Gefahr war den Jedi entgangen. Fast lautlos hatte sie sich genährt und erst jetzt, als sie ihre charakteristischen Laute von sich gaben, wußten Jen-Zar und Kiyra, dass die wirkliche Gefahr über ihnen lauerte.
Drei Suchdroiden schwebten langsam über den Rand der Landebucht nach unten und begannen umgehend mit ihren Scans.2
“Welche imperiale Einheit setzt solche Suchdroiden standardmäßig ein?” Kiyra versuchte den Dreck von ihrer Robe zu wischen. Glücklicherweise war die Landebucht für Reinigungszwecke mit der Kanalisation verbunden und die Beiden hatten nah an einem Schachtdeckel gestanden. Nun lehnten sie, durchnässt und stinkend, an einer Wand am Ende eines Tunnels, durch den Abfall und Exkremente abgeleitet wurden.
“Inquisitoren… Das waren Inquisitoren der Schatten-Inquisition.” Jen-Zar blickte nochmal zurück, doch alles blieb ruhig. Sie waren wohl wirklich entkommen.
“Darth Krayne muss die Organisation wieder reaktiviert haben.”
“Sie setzen Inquisitoren und Kopfgeldjäger auf uns an.”
Jen-Zar schüttelt seinen Kopf. “Sie waren nicht hinter uns her. Sie sind der Grund, warum Tynith so verängstigt war!”
Kiyra schüttelte ihr Haar. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper, als ein flüchtiger Gedanke sie dazu verleitete sich vorzustellen, was sich in ihnen alles verfangen hatte. Mit zwei Handgriffen knotete sie einen Pferdeschwanz und ignorierte ihren Ekel. “Wir können hier nichts mehr ausrichten, wir müssen Meister Kohn berichten was passiert ist.”
“Meister Kohn? Du weißt doch wie schwierig es ist ihn zu erreichen. Vielleicht ist er gerade wieder auf einer seiner Selbstfindungsreisen. Doch vielleicht hört uns Admiral Moric zu.”
“Nur er wird keinen Angriff auf die Gravesinger befehlen, um eine Gefangene zu retten.”
Kiyra seufzte bei dem Versuch ihr Gesicht zu einem positiven Ausdruck zu zwingen. “Wir sind mal wieder auf uns allein gestellt.” -
Ich habe, nachdem ich die letzte Story gepostet hatte, mit zwei Geschichten zeitgleich begonnen (bei der Zweiten habe ich das Ende zuerst geschrieben und mich dann wieder der Ersten gewidmet) Nun habe ich das Grundgerüst für Beide fertig und die Feinarbeit hat begonnen....
No ETA aber ich bin dran
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Im Moment habe ich jetzt auch eine Menge Sachen, die ich für die Story schreiben mag/muss.
Leider brauch ich für das Schreiben und die Bearbeitung noch recht lange, aber ich arbeite da auch an mir
Lob treibt jedoch immer wieder an....merci dafür
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DIE TODGEWEIHTE
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Nortur Prime, Imperialer Stützpunkt im Outer Rim.Auf den Wegen der imperialen Festung herrschte trotz des starken Nieselregens reger Verkehr. Die Antigravitationsdüsen der Speeder wirbelten schlammigen Boden auf der die Bürgersteige und seine Passanten verdreckte. Der Mittelpunkt des Stützpunkts bildetete ein pyramidenförmige Zentralkomplex. Von außen wirkte er, als hätte man das Mittelteil des Gebäudes herausgenommen und die Spitze auf den Rumpf gestellt. Auf der damit entstandenen freien Fläche waren an jeder Ecke Wachtürme errichtet, die rund um die Uhr besetzt waren. Blastergeschütze säumten die Mauern, die von Wachpatrouillen in regelmässigen Abständen kontrolliert wurden. Riesige imperiale Flaggen flattern im Wind, durchtränkt vom Dauerregen schlugen sie schwer gegen die metallenen Wände und erzeugten bei jedem Aufprall ein dumpfes Klatschen.
Nortur Prime war eine trostlose Welt. Ob es nun die strategische Lage des Systems war oder die wenigen Minen des Planeten Rohstoffe nach oben förderten, war den meisten Imperialen hier egal. Früher oder später würde die Tonerde alles in grau färben, sei es nun Fahrzeuge, Gebäude oder die Gemüter der Truppe. Vor wenigen Monaten war der Planet vom Imperium, unter der Führung von Darth Krayne erobert worden. Nach dem Sieg hatte er die Kontrolle der Besatzungsmacht an einen unbekannten Sith Lord übergeben, der hinter vorgehaltener Hand nur als der Großinquisitor bezeichnet wurde. Gnadenlos effektiv und undurchschaubar. Das Gesicht verborgen hinter einer metallenen Maske, die seine Stimme verfremdete, diente er mit eiskalter Effizienz seinem Herren. Zu seinem Kommando gehörten mehrere Sith, die ihm direkt unterstellt waren. Eine von ihnen, eine junge Rattataki, stand mitten in der Nacht in der Kommandozentrale des Zentralkomplex, der verlorene Blick gerichtet in die Ferne.
2
Der Regen prasselte gegen die Transparifenster, an denen sich Lichter von Monitoren spiegelten. Draußen wütete am Himmel ein Sturm und erhellte mit seinen Blitzen in unregelmäßigen Abständen das Firmament.Sairya war unzufrieden, sie war zornig. Ihre Versetzung auf diesem Planeten hatte mit ihrem Versagen bei der Jagd auf die Hexen zu tun. Eine der Ersten, die ihre Ausbildung auf Yavin Vier abgeschlossen hat und als Dank brachte sie keine Ergebnisse. Es sollte sie nicht wundern, dass ihr Lord sie hierher verachtete, um sie verrecken zu lassen. Ein trostloser Fleck Erde, bestehend aus schroffen Felsen und Schlamm. In vollen Zügen genoss sie ihre Selbstzweifel, formte sie zu Wut und Hass die wie Wellen über sie einschlugen.
“Inquisitorin” Der Offizier näherte sich mit respektvollen Abstand. “Es liegt eine Meldung vom Grabungsstätte Omega Sechs vor.” Sein Kinn zuckte.
Sairya verschränkte ihre Arme vor der Brust. Warum wurde sie wegen solch einer Banalität gestört? Sollen die Sklaven doch in ihren Schlammlöchern buddeln, für sie war das ohne Bedeutung. “Ja und? Sind wieder welche im Dreck versunken?”
“Nein Mylady. Eine Grabungs-Crew ist jedoch auf etwas gestoßen: Eine Höhle.”
“Hohlräume sind keine Seltenheit.”
Imperiale Arroganz äußert sich auf unterschiedliche Art und Weise. Diesmal in drei Sekunden, die sich der Offizier länger für seine Antwort nahm. “In der Tat, doch bisher wurde niemals ein Wald dahinter freigelegt.”
Die Augen der jungen Frau verengten sich zu Schlitzen.
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Nortur Prime, Grabungsstelle Omega Sechs, Schacht 29 alpha, in 60 Meter TiefeEs war keine Strafe hier zu sein! War es die Vorhersehung von Darth Krayne, hatte er aus diesem Grund den Großinquisitor hierher geschickt? Egal was es war, es war ihre Chance sich zu beweisen.
Schier endlose Schächte führte sie in die Tiefe. In der Zeit wuchs ihre Gier zu erfahren auf was sie gestoßen waren. Hatte es mit den Hexen zu tun? Es mußte so sein, es musste einfach!
Endlich, nach einem nicht endenden Weg stand sie vor einem abgestützten Eingang, am Ende eines Stollen. Scheinwerfer waren aufgestellt deren Licht auf aschfahle Blätter von Bäumen fiel die sich aus dem Dunkel erhoben. Ein dichter Wald, moosbedeckte Wurzeln und auf dem Boden wuchs schwarzes Gras. Dunkler Fels in obsidianen Glanz drückte sich säulenartig nach oben. Wo das Licht der Scheinwerfer nicht mehr reichte, erzeugten phosphoreszierende Pflanzen in der Tiefe ein düsteres Licht. Soldaten waren am Eingang in Stellung gegangen und richteten ihre Waffen auf das Unbekannte. Die Schreie und das Brüllen unbekannter Wesen aus der Dunkelheit erklärten ihre Vorsicht.
Sairya schritt durch den Eingang an den Wachen vorbei.
“In wenigen Minuten wird eine Einheit der Sturmkrähen eintreffen mein Lord.” Rief ihr der Soldat hinterher. “Nein, ich gehe allein.”
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Was war das hier? Dies war kein natürlich entstandenes Biotop. Die dunkle Seite hatte sie geschaffen. Jede Faser ihres Körpers spürte es, ihre Sehnen, ihre Muskeln, der Schauer der über ihre Hautflächen wie ein Pinsel glitt, der in eiskaltes Wasser getaucht war. Sie atmete die Macht ein, ihre tiefste Schwärze, ihre innigste Dunkelheit.Die Krone der Bäume war kaum zu erkennen, ihre knochige Rinde bröckelte an einigen Stellen, wo schwarzes Moos sich heraus drückte. Ein Knacken im Geäst, Sairya griff ihr Lichtschwert, aktivierte die Waffen und zog sie im weiten Bogen nach oben. Der Angreifer, eine Mischung aus Raubkatze und Echse, wurde in zwei Hälften geteilt. Doch dies war nur eine Finte, mehrere rote Augen leuchteten in der Dunkelheit auf, der Rest des Rudels griff an. Die Sith duckte sich unter einem Tier durch und drehte ihren Rücken zu einem Baum. Ihre Waffe zog einen Halbkreis vor sich und verschaffte ihr ein paar Sekunden. Es waren drei Gegner die sich vor ihr aufbauten. Mit fletschenden Zähne kreisten die Tiere sie ein. Instinktiv starteten sie einen koordinierten Angriff, doch statt sich zu verteidigen nahm die junge Frau den Angriff an. Sie schlitzte mit nur ein einer Bewegung der ersten Bestie die Bauchseite auf und enthauptete mit dem zweiten Schlag die Zweite. Das dritte Monstrum brach seinen Sprung ab, schlug seine Krallen in den Boden, riss fauchend das Maul auf. Sairya sprang in die Luft, die Hände umklammerte den Griff des Lichtschwerts und rammten ihre rote Klinge in den Kopf des Tieres.
Totenstille, die Geräusche des Waldes verstummten abrupt. Das Deaktivieren der Waffe hatte die Intensität eines Kanonenschlag. Die Sith drehte sich im Kreis, doch ein weiterer Angriff blieb aus, alles war still.
Ihr Weg führte sie tiefer in den Wald, die Schritte wohlüberlegt, doch sie war nicht allein. Da war eine Stimme die sie begleitete. War sie die ganze Zeit da? Woher kam sie? Direkt vor ihr oder gar aus der Tiefe ihres Unterbewusstseins? Die Gedanken ließen ihre Lippe zucken, sie durfte niemals ihre Ausbildung vergessen. Der Schlagstöcke ihrer Gegner würden sie am Kopf treffen, übelste Verletzungen wären die Folge, doch sie musste aufstehen, sie mußte weiterkämpfen. Die Erinnerungen an Yavin Vier, an ihre Training, die Automatismen die ihr eingebläut wurden und die sich tief in ihren Muskeln und im Denken verankert haben. Zweifel waren Schwäche und Schwäche bedeutet Tod.
Die Stimme war real, sie begleitete sie, führte sie durch das tiefe Dickicht. Eine Lichtung tat sich auf, öffnete den Blick auf ein riesiges Bauwerk, umgeben von Säulen die ein gewaltiges Dach trugen. Sie hatte keine Ahnung wie lange sie schon bereits gegangen war, wie Tief sie in die Höhle vorgedrungen war, sie musste gigantisch groß sein, wenn ein solches Monument hier seinen Platz fand. Es war wonach sie gesucht hatte. Sie stand vor dem Eingang eines Tempels und von innen erklang die Stimme und rief nach ihr. Der Himmel über ihr, sie gestatte sich noch einen Blick bevor sie das Gebäude betrat. Sie konnte dunkle Wolken sehen, dahinter leuchtende Sterne. Egal wo sich gerade befand - es war keine Höhle.
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Nortur Prime, Grabungsstelle Omega Sechs, Mineneingang“Sie sollte doch warten, bis wir da sind.” Die Stimme des Sergeant wurde durch sein eingebautes Helm-Mikro verzehrt. “Nehmen sie Kontakt zu den Wachen auf, wir sind in zehn Minuten unten.”
Der Soldat dem er den Befehl gab versuchte bereits eine Kontaktaufnahme. “Negativ Sir, ich kann einfach keine Verbindung aufbauen. Das Signal wird nicht gestört. Es ist… als wollten sie nicht antworten.”
Mit einem Schwung seines Daumens entsicherte der Anführer seine Waffe und gab den Befehl zum Aufbruch. Das Klacken der Sicherheitsriegel wanderte von Soldat zu Soldat. “Erhöhte Wachsamkeit! Wir gehen rein.”
6
Kristalle an den Wänden spendeten Licht, ihr schummriger Schein verklärte die Helligkeit wie Wasser beim Tauchen. Sairya hatte Statuen oder Relikte erwartet, doch es waren Bäume die den Weg von der Eingangshalle in den Mittelteil des Tempels säumten. Der Boden war mit Moos bedeckt und bildete einen weichen Teppich.Sie wurde bereits von Ihr erwartet. Gekleidet in einem roten Kimono, mit Knöpfen aus geschliffener Kohle. Ihr Haar, dicke schwarze Strähnen reichten wie Zöpfe bis zum Boden. Blasse Haut, zerbrechlich wie Papier und durchzogen von dunklen Adern. Ein Auge leuchtete blau, das Andere grün. Barfuss saß sie auf einem Baum. Sein dicker Stamm öffnete seine Mitte und bildete eine Mulde. Ihre Arme lagen auf stämmigen Ästen, die aus der Baumkrone nach unten wuchsen und die Form des Throns vollendeten.
“Du hast Deinen Weg zu mir gefunden mein Kind.” Die Stimme war nicht von einem einzelnen Wesen, es klang als würden mehrere Personen zu der Inquisitorin sprechen. Sie hörte eine junge Frau, die Stimme einer Alten und die eines Kindes heraus. Sairya drückte ihre Schultern durch, sie durfte es nicht zulassen von diesem Wesen fasziniert zu werden. Dies war der erste Schritt der Hexen, sich in ihrem Geist einzunisten. Doch darauf war sie vorbereitet, darauf hatte sie trainiert. Sie widerstand.
“Ich bin Lyka die Urmutter. Ich bin der Beginn und das Sein der Töchter des Tages und der Nacht.” Während sie sprach leuchtete jeweils eine ihrer Pupillen auf.
“Ihr seid eine Hexe des schwarzen Mondes, ihr könnt mich nicht täuschen.”
Der blutrote Mund öffnete sich, ihr Lachen war eine Mischung aus grollenden Fels und zerbrechendem Glas. “Wie wunderbar die Naivität der Sith doch ist. Kindlicher Selbstschutz, um ihre kleine Welt zusammen zu halten. Die Hexen des schwarzen Mondes sind meine Kinder, das stimmt. Aber ich gebar auch die Anderen, die Töchter des endlosen Flusses. Alle meine Kinder wandeln unter Euch und wäre Dein Meister nicht so töricht gewesen ihren Zorn zu wecken, könnten sie das weiterhin unbehelligt tun.”
“Euer Gebrauch der Macht ist eine Abnormität. Ihr verunstaltet die dunkle Seite und aus diesem Grund werden wir Euch vernichten.” Angewidert zündete Sairya ihr Lichtschwert, doch die Äste des Baumes schossen auf sie zu. Umschlangen Arme und Beine, ihr Körper wurde zu Boden gepresst, während die Urmutter höhnisch lachte. “Licht und Dunkelheit, Jedi und Sith, gefangen in Träumen und gegeißelt von Sterblichkeit. Du dummes kleines Kind, so viel Macht und so wenig Verständnis dafür.”Sairya wandt sich und die Äste gaben nach, doch sie konnte sich nicht erheben. Sie versank im Boden. Das Gras war verschwunden, Schlamm drang nach oben, der sie tiefer zog. Ihre Hände griffen nach vorne, den Griff des deaktivierten Lichtschwerts fest umklammert. Doch sie konnte nichts festes erhaschen. Die Schultern der Sith versanken, ihre Versuche sich zu befreien schwanden mit jeder Sekunde die verstrich. Sie streckte ihr Kinn nach oben, der Schlamm berührte schon ihre Lippen.
“Grüße Deinen Meister von mir. Er wird nie ...” Die Urmutter konnte den Satz nicht beenden. Ein dunkler Schatten stürzte sich wie ein Raubvogel auf sie. Die Decke des Tempels explodierte, von Feuerwogen überflutet. Sie sprang auf, krümmte sich vor Schmerzen. Ihr Thron brannte, Funkenflug versenkte Sairya im Gesicht. Die Sith schnaubte, unfähig sich zu bewegen und nur noch durch die Nase atmend. Die Mutter der Hexen stand mit breit aufgerissen Armen in den Flammen der Vernichtung. “Woher kommt das Kind?” Schrie sie. “Es darf niemals geboren werden!” Mit dem Anblick des Feuers, was aus den Augen der Urmutter schoss, versank Sairya vollständig im Schlamm und Dunkelheit.
7
“Sergeant, der Eingang müsste genau hier sein.” Die Soldaten standen am Ende des Tunnels, hier gab es keinen Durchbruch, keine Spur von Wachen oder Ausrüstungen. Die Scheinwerfer der Helme strahlten kahle Erde an. Ein Tropfen lief von der Decke herunter, brach sich im Licht, weitere folgten wie Tränen im Gesicht. Der Sergeant ging vor, seine Hand wischte über die Wand und schob nassen Lehm zur Seite. Er spürte einen Widerstand, drückte seine Hand hinein und zog Teile eines Scheinwerfers heraus. Das Murmeln seiner Männer, die ihre Überraschung im Helmfunk nicht verbergen konnten, grummelte in seinen Ohren.“Was zu Hölle ist hier geschehen?” Die Eliteeinheit, hatten schon viele Dinge erlebt, aber das hier war auch für sie neu. Wie der Arm, die urplötzlich aus der Wand geschossen kam und nach dem Kommandanten griff. Das Gemurmel der Männer im Helmfunk war kein Flüstern mehr, eher der Anflug von Panik.
8
Nach ihrer Rettung wurde Sairya umgehend zurück zur Festung gebracht. Ob es eine Fügung der Macht oder einfach nur die Professionalität der Soldaten war, dass nicht sofort das Feuer auf sie eröffnet wurde konnte sie nicht sagen. Dies war aber zur Sekunde auch nicht wichtig. Sie kniete mit gesenkten Haupt, völlig verdreckt von Schlamm und Lehm, im Thronsaal des Großinquisitors. Dunkelheit herrschte hier, ein Podest mit zwanzig Zentimeter hohe Stufen führten zu seinem Thron. Nur ein Licht, direkt über ihnen beleuchtete den Saal.
Sie hatte versucht so detailliert wie möglich das Geschehen zu beschreiben und wurde dabei nicht einmal unterbrochen.
“Du glaubst wirklich, Du warst auf dem schwarzen Mond?” So unglaublich es auch klang, aber sie war dieser Meinung, selbst wenn ihr Meister seine Zweifel hatte. “Es war doch eher ein Trugbild, womit die Hexen dich verwirrt haben. Nur eines ihrer kleinen Spielchen und du bist ihnen in die Falle getappt.”Sairya wagte nicht zu widersprechen, auch wenn alles in ihr dagegen rebellierte. Es gab keine Beweise, es gab keine Höhle, aber die Wachen und die Ausrüstung waren hinter der Wand und der Stollen war nicht eingestürzt, das wurde bereits festgestellt. Dennoch, war sie sich sicher dort gewesen zu sein. Keine Hexenmagie hätte sie so einfach täuschen können. Oder wollte der Großinquisitor den Tod der Urmutter für sich beanspruchen, war dies seine Absicht? Der Ruhm für diesen Sieg sollte ihr nicht zugesprochen werden? Ihre Gedanken zeichneten sich für ihn auf ihrem Gesicht ab, wie in einem offenen Buch. Hinter der Maske vernahm sie sein Lachen.
“Du denkst Du hast die Urmutter vernichtet? Ein einfacher Besuch durch ein Portal was es nicht gab würde reichen, um ein Wesen zu vernichten was seit Jahrtausenden existierte?” Die Worte des Großinquisitors hallten durch den Saal. “Doch du hast nur eine Kleinigkeit bei deinem Triumph vergessen.” Schmunzelte er. “Die Urmutter der Hexen ist bereits seit Jahrhunderten tot.” Sairya schluckte, es war keine Lüge, dies brauchte ihr Meister nicht, um sie in die Schranken zu weisen. Sie hatte erneut versagt.
Eine Gestalt trat aus dem Schatten und stellte sich neben den Großinquisitor. Das Hologramm von Darth Krayne schimmerte bläulich auf, wenn die Verbindung für den Bruchteil einer Sekunde gestört wurde. “Der Tod der Urmutter ist eines der Geheimnisse, die wir den Hexen entreißen konnten. Und es ist auch der Grund, warum ich Nortur Prime eingenommen habe. Ihr Grab soll sich auf diesem Planeten befinden und dank Dir, scheint es sich zu bestätigen.”
Sairya zuckte zusammen, Lob war etwas fremdes für sie und sie spürte den Unmut des Großinquisitors darüber. Doch Darth Krayne hatte die Schatten-Inquisition gegründet, er war ihr Anführer und der Meister ihres Herren.
Krayne wandte sich dem Thron zu. “Auch wenn es nur ein Trugbild war, die Inquisitorin war auf dem schwarzen Mond.”
“Doch das Wissen um seine Position konnte sie nicht erlangen.”
“Konnte sie nicht?” Krayne drehte sich zu Sairya. “Du warst da, hast Dich umgesehen. Hast Du auch zum Himmel geschaut?”
“Ja mein Lord.” Ein finsteres Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie wußte worauf der Sith anspielte. “Und er war bedeckt mit Sternen!”
“Jetzt habt ihr Eure Spur Großinquisitor.” Darth Krayne wandte sich ab. “Das Kind ist für mich von größtem Interesse. Ich werde mich persönlich darum kümmern.” Der Großinquisitor verneigte sich und das Hologramm verschwand.
“Begebe dich umgehend ins Archiv und übermittel unseren Agenten was Du gesehen hast. Sie sollen die Daten mit unseren Aufzeichnungen vergleichen. Vielleicht helfen uns die gesammelten Sternenkarten.” Die Arme des Großinquisitors verschränkten sich über seinen Brustpanzer. “Du hast deine Sache gut gemacht, Inquisitorin Sairya. Deine Anwesenheit hier ist nicht mehr von belang. Neue Aufgaben erwarten Dich.”
Epilog
Die mächtige Metalltür glitt zur Seite. Stykmar hatte auf ihren Meister gewartet der ohne sie zu beachten an ihr vorbei marschierte.
Sie war beunruhigt. Dass eine Sith es nicht für notwendig hielt Andere über ihren Aufenthaltsort zu informieren war nicht verwunderlich. Aber seit Monaten kein Lebenszeichen zu senden, konnte nicht ignoriert werden.“ Wir konnten weiterhin keinen Kontakt zu Darth Daithara herstellen mein Lord. Es wirkt fast, als wollte sie nicht gefunden werden.”Darth Krayne schlug den Weg zur Brücke ein, seine Atemmaske zischte: “Und ich kenne nun auch den Grund dafür.”
für Cio und Jenny
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NUR NOCH DIESER EINE JOB
Verdammt, verdammt, verdammt! Versprechen. Ha, er hat noch nie viel auf Versprechen gegeben. Vor allem, wenn sie erpresst wurden. Ja erpresst. Dieser Rotschopf, dieses Weib, diese Frau die er nicht mehr aus seinem Kopf bekommt hat es erzwungen. Hat sein Ja aus ihm gepresst, wie aus einer reifen Frucht. Nie wieder würde er Hexen jagen, daß hatte er ihr versprochen und nun?
Der Kryo-Sarg schwebte einen Meter über dem Boden. Die Kälteeinheiten funktionierten und hielten den weiblichen Körper in einem tiefen Winterschlaf. Es war nicht schwer gewesen für Krayton Durell die Frau zu finden. Er hatte Glück gehabt und sie abfangen können, als sie auf Alderaan einen Flug in den Outer Rim buchte. Was für eine Amateurin. Selten so schlecht hat sich eines seiner Ziele getarnt. Viel zu simpel, viel zu verlockend die Kohle nicht zu verdienen.
Tynith Dujscha, dass war ihr Name und nun wurde ihr Sarg in ein imperiale Shuttle geschoben. Agentin Sirene beglückwünschte Durell zu seinem Fang und sein Konto wuchs um tausende von Credits an. Früher war das ein Grund nach Nar Shaddaa zu fliegen und mehrere Tage einen drauf zu machen. Heute? Heute war es ein Grund, die nächste Mülltonne zu suchen und das, was er als schlechtes Gewissen bezeichnete, einfach auszukotzen. Selbst die Zigaretten schmeckte scheisse und dabei war es doch nur noch ein Job gewesen. Nur noch dieser eine Job!
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WASSER DES LEBENS
INTERMEZZO
Vor fünfzehn JahrenAn den Wänden reflektierte das Licht. In seinem Flackern huschten Schatten zwischen den einzelnen Lichtkreisen in der Höhle hin und her. Der kristalline Boden des Beckens beleuchtete das spiegelglatte Wasser der Grotte.
Eine war gegangen, eine würde kommen. Sie knieten vor dem Bassin. Von Jener, die den Kreis verlassen hatte, hielt jede Schwester etwas Asche in der Hand. Lorka, eine Tochter ihres Zirkels war zu ihnen gekommen. Sie erhob Anspruch in ihre Mitte aufgenommen zu werden. Mit ausgestrecktem Arm öffneten die Mütter ihre Hände und die Überreste der Verstorbenen rieselten ins Becken. Eine Schicht aus grauer Asche bildete sich auf dem Wasser.
Lorka entledigte sich ihrer Kleidung. Auch wenn der Stoff nur aus einfachem Leinentuch bestand, wurde jedes Teil sorgsam gefaltet und zusammengelegt. Die Bäuerin, mit ihren fünfundzwanzig Jahren, stand nackt da. Auf ihrer makellosen Haut spiegelte sich das Licht. Anmutig stieg sie ins Becken, jeder Schritt war überlegt. Die Ascheschicht schwand mit jeder kleinen Welle die sie erzeugte. In der Mitte angekommen, strich sie mit den Händen über ihren Oberkörper, ihren Kopf und dabei gruben sich ihre Finger in die dunklen Haare. Das Wasser reichte ihr bis zur Hüfte. Eine natürliche Schönheit, grazil in jeder Bewegungen. Abrupt stoppte sie, knickte ihre Beine ein, der Oberkörper verschwand unter der Oberfläche und als der Kopf untertauchte, brodelte das Wasser. Die Wände rumorten wie das Fauchen eines Tieres. Das Licht erlosch und Dunkelheit brach in die Höhle ein. Blasen bildeten sich auf der Oberfläche, die Flüssigkeit fing an zu kochen. Grünes Licht durchflutete die Finsternis. Die Mütter knieten noch immer vor dem Becken, verdeckten mit den Händen ihre Gesichter. Die Erschütterungen des Bodens nahmen zu, kleine Gesteinsbrocken rieselten von der Decke. Explosionsartig schoss der Inhalt des Beckens in einer Fontäne nach oben - dann herrschte Stille.Das Wasser war verschwunden, der Pool aber nicht leer. Sie lag auf dunklen Steinen, zusammengekauert wie ein Säugling. Die Haut aschfahl, alt und verschrumpelt. Die Haare grau und zerzaust, die Augenhöhlen leer geätzt. Ihre Fingernägel waren gewachsen, lang und spitz ragen sie aus den knochigen Fingern. Sie zuckte und erhob sich schwerfällig. Am Rande lag noch ihre Kleidung. Die Leinentücher hatten sich verändert, waren alt und verschließen. Sie kleidete sich an. Der Zirkel war wieder vollständig.
heute…
“Wir haben die gesamte Umgebung innerhalb und außerhalb der Höhle abgesucht Inquisitorin und konnten keine Spuren entdecken.” Der Soldat salutierte bei der Meldung.
“Bringen sie die Sprengsätze an. Ich will dass alles vernichtet wird.” Verächtlich zuckte die Oberlippe von Inquisitor Sairya. Es hatte viel akribische Arbeit gekostet, diesen Rückzugsort der Hexen zu finden. Das Ergebnis war ernüchternd, der Ort verlassen, aber die Jagd hatte gerade erst begonnen.
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FINSTERNIS
TEIL 3
1
Die antike Sammlung von Darth Daithara war groß, doch sie waren ein Nichts im Vergleich zum Inneren der Gravesinger. In den Gemächern von Darth Krayne lagerten Artefakte, deren Aufbewahrung nicht einmal auf Dromund Kaas sicher genug gewesen wäre. Stücke, die in den Jahrhunderten unzählige Male ihren Besitzer gewechselt hatten und sich nun im Besitz des Sith Lords befanden. Getrieben nach dem Ursprung der Unsterblichkeit, die nicht endende Jagd nach der ewigen Wahrheit, sie ließ ihn nicht ruhen. Doch bei der Suche nach dem, was den Tod besiegen würde und für immer seine Macht sicherte, wurden weitere Geheimnisse offenbart. Aus dem Dunkel der Vergessenheit gerissen, spürte er ihre Macht, erkannte ihren Nutzen und ersann Pläne, sie für sich einzusetzen. Erkenntnisse der Vergangenheit waren der Schlüssel zum Sieg. Wissen war eine Waffe, die sich danach sehnte weiter geschmiedet zu werden.Die schweren Panzertüren glitten zu Seite. Noch immer barfüßig schritt Darth Daithara herein. Die Kälte des Bodens war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil. Sie spürte es, eine neue Art von Bewusstsein. Sie war längst eins mit der dunklen Seite der Macht, doch dies war selbst für sie neu. Sie sah durch sie, spürte Personen, offenbarte deren Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte. Bewegte sich mit ihr, fühlte die Schwingungen die sich wie kleine Wellen am Ufer eines Sees brachen. Ein unbeschreibliches Gefühl der Manipulation. Der Boden auf dem sie stand, es intensiv zu spüren war ein neuer Aspekt der Dunkelheit. Ein anderer Blickwinkel der dunklen Seite der Macht.
Die Bedrohung - die Hexen des dunklen Mondes. Sie standen zwischen ihrem Meister und ihren Zielen. Sie gehörten vernichtet. Doch ein Feind muss erst verstanden werden, bevor man ihn auslöscht. Damit hatte sie begonnen. Die Kunst der Hexen erweiterte ihre Macht. Die Manipulation der dunklen Seite, genutzt auf eine Art und Weise, wie sie Daithara vorher nicht kannte. Die lebendige Finsternis, am Anfang war sie neugierig darauf. Jetzt - war sie gierig danach.
Ein Objekt ihrer Begierde lag nun vor ihr. Auf einem Podest, eingebettet in schwarzen Samt lag das dunkle Herz.
“Es zieht Dich an.”
“Ja mein Lord.” Die Begierde die ihren Körper durchströmte erschuf Stärke. Eine Kraft die ihrem Meister nicht verborgen blieb. Sie war ihm nicht unterstellt, ihr Rang war seinem ebenbürtig und dennoch beugte sie ihr Haupt, folgte ihm - zu Recht. Durch ihn hatte sie Künste kennengelernt von denen andere nur träumten.
Ein Kasten, die Kanten leuchteten in einem matten Gold, seine Seiten waren transparent, im Inneren pulsierten kleine Energiewellen. Ähnlich wie Luftblasen, nur eckig statt rund sprudelten sie von unten nach oben. Gree Technologie war fremd, kaum zu verstehen und sehr sehr selten auf dem freien Markt erhältlich. Wie genau Darth Krayne an diesen Behälter gekommen war, wusste sie nicht. Auch nicht, wie er erfahren hat wozu diese Technologie diente. Doch sie funktionierte. Der Sith hatte den abgetrennten Kopf der Hexe hineingelegt und die Energie in dem Kasten erweckte die tote Materie zum Leben. Zu einem Leben, was Daithara nicht beneidete. Getrennt von der Macht, getrennt von dem Leben was sie früher umgab, fristete die Hexe ihre neue Existenz. Selbst eine Mutter des schwarzen Mondes hielt diese Folter nicht lange aus. Sie schrie, sie bettelte, sie flehte um den Tod Und diesen stellte man ihr in Aussicht, geknüpft an Bedingungen. Mit dieser Hoffnung erzählte sie Daithara die Geheimnisse ihres Ordens und die Sith hörte zu. Oder war dies ein Trugschluss, waren ihre neuen Erkenntnisse nur Teil des Erbes der Sith, was in den Jahrhunderten der Auseinandersetzungen in Vergessenheit geraten war? Durch Machtkämpfe verloren und tief begraben in den Gräbern der alten Meister. Doch egal was es war, ihr Wissensdurst war nicht gestillt.
Darth Krayne lächelte unter seiner Maske. Seine ehemalige Schülerin, wird sie noch mächtiger werden? Würde sie ihn übertreffen? Die Frage ließ er offen, die Ungewissheit war produktiver als jede Antwort. Die Ergebnisse sprachen für sich. In Darth Daitharas Nähe begann das dunkle Herz zu schlagen. Und er würde niemals eine Antwort haben wollen, bei der Macht die sie für ihn erlangte.“Die Karten?” Seine Hände lagen auf dem Rücken und drückten auf den schwarzen Stoff des Mantels. Der Schädel der Hexe, er zog ihre Aufmerksamkeit an, doch die Mutter schlief. Benommen von der letzten Sitzung, war sie nicht imstande zu antworten.
“Wir kommen der Sache näher. Es ist nicht nur eine Karte die wir suchen mein Lord. Es ist eine Kombination aus mehreren Stücken.” Daithara wandte sich ab, fokussierte ihre Gedanken auf ihren Meister. Auf dem Weg zu ihm, glitten ihre Finger über das schwarze Herz. Seine grünen Stränge pulsierenden unter ihrer Berührung. “Es wird noch einige Zeit benötigen, aber je mehr wir finden, umso näher kommen wir dem Ziel. Manche Informationen sind sogar doppelt vorhanden, als ob es mehrere Quellen gibt.”
Krayne nickte. “Und der Kopfgeldjäger….”
“Er ist vor einer halben Stunde gestartet.”
“Ist er nützlich?”
“Die Hexen erwarten Gegner die machtbegabt sind mein Lord, doch er kann ihnen widerstehen und wird somit ein Widersacher sein, der sie überrascht.” Daitharas Augen funkelten. “In der Zwischenzeit, wird die Schatten-Inquisition auf Yavin Vier auf den Kampf vorbereitet. Eure Inquisitoren werden in der Lage sein, die Hexen aufzuspüren und zu bekämpfen.”
Krayne hatte die Hexen gereizt, sie herausgefordert bis zu ihrer Entfesselung. “Findet sie...Und wenn sie sich nicht fügen...Vernichtet sie!” Seine Hand fasste in ihren Nacken, zog ihr Gesicht heran und sah ihr tief in die Augen. “Du mein Schlüssel zum Sieg.”
“Ja, mein Meister!”
Epilog
Zurück in ihren Räumen war die Stille eingekehrt. Die Laken auf dem Bett waren zerwühlt, doch dieses Detail war unbemerkt geblieben. Daithara strich über ihren Bauch, sie lächelte. Er wusste es nicht, würde es nie erfahren. Der Moment der Leidenschaft war aus seinem Gedächtnis gerissen. Jetzt war er an Bord seines Schiffes, auf der Jagd nach neuen Zielen. Ob Darth Krayne es ahnte, konnte sie nicht abschätzen. Jetzt musste sie ihre nächsten Schritte gut planen, denn sie brauchte Zeit - Zeit für ihr Kind. -
FINSTERNIS
TEIL 2
1
Der Hangar war erfüllt vom Heulen der Sirenen und den Laufschritten der imperialen Einsatzcrews, die zu ihren Stationen eilten. Der Boden vibrierte in regelmäßigen Abständen durch das Abfeuern der schweren Turbolaser-Batterien. Durell beeindruckte es nicht, dies war reine Zurschaustellung imperialer Dominanz. Für das Schlachtschiff bestand zu keiner Zeit eine Gefahr. Auf der anderen Seite, würde da unten nichts am Leben bleiben und das gefiel ihm.Nach der Landung war Stykmar umgehend von Bord gegangen, sie musste zu ihrem Meister. Durell hatte nur damit gerechnet, dass jemand anders sie empfangen würde, doch niemand war da. Sainthara und er standen am Schiff und schauten dem Treiben im Hangar zu. “Ich fürchte Lord Krayne wird erstmal keine Zeit für Dich haben.” Sie schien nicht überrascht. “Folge mir, ich werde Dich zu jemandem bringen, der dir mehr Aufmerksamkeit schenkt.”
“Kann mir schon denken wen Du meinst.” murmelte er.
2
Ihre Meisterin stand vor einem riesigen Panoramafenster, mit Blick auf den Planeten. Tief unter ihnen kam es auf der Oberfläche zu einzelnen Explosionen, kleine Lichter die für Sekunden aufglühten, um gleich wieder zu verblassen. Der Beschuss der Gravesinger lies nach, die Bomberstaffeln kamen von der Oberfläche zurück. Peelon Drei war ausgelöscht und Darth Daithara hatte keine Sekunde davon verpasst.“Haben sie Miss Ciora meine Grüße ausgerichtet?” fragte sie beiläufig. Krayton konnte nicht einschätzen, ob sie wirklich eine Antwort wollte. “Mein Lord.” Seine Stimme war ruhig, seine Verbeugung nicht zu tief. Die Sith wollte etwas von ihm, da war er sich sicher. “Bisher konnte ich Ciora Euren Wunsch nicht ausrichten.”
“Oh.” Die Überraschung war gespielt. “Wie das? Ist ihr etwas passiert?”
“Nein Mylady, das hätte ich erfahren. Aber es ist nicht ungewöhnlich, dass wir uns längere Zeit nicht sehen. Das bringt der Job mit sich.”
“Wie bedauerlich… Wie bedauerlich.” Gedankenverloren drehte sich ihr Kopf zum Fenster. “Ich werde mich wohl weiterhin in Geduld üben.” Oh, wie ich diese Spielchen hasse, dachte Durell, spielte aber mit. “Ja mein Lord.”
Sie führte ihn in den Nebenraum. Sainthara zog sich zurück und die die Tür schloss sich hinter ihnen. Die Einrichtung war eine Mischung aus Wohnraum, Schlafzimmer und Museum, gefüllt mit altertümlichen Kunstwerken. Fresken hingen an der Decke, zerrissenen Flaggen an der Wand, über dem kunstvoll gestalteten Bett hing ein Bild, das Teile der Geschichte der Sith oder Jedi zeigten. Auf den Tischen lagen Steintafeln und Karten aus Papyrus. Zwischen ihnen leuchteten Holoprojektoren und gaben Bilder von Sternensystemen und einzelnen Planeten wieder. Auf Sofas, mit Kissen und weichen Decken drapiert, stapelten sich alte Bücher. Es herrschte kein Chaos, eher war es das Werk einer Suchenden, die ihr Ziel noch nicht gefunden hat.
“Erkennen sie einige der Stücke?” Sie trug keine Schuhe unter ihrer langen Robe, die Füße gruben sich tief in den flauschigen Teppich, dessen schwarzer Stoff von roten Mustern durchzogen war.
“Das sind die Karten, die ich ihnen besorgt habe.” Er wußte wo er war, mitten im Herzen ihres privaten Domizils an Bord von Darth Kraynes Flaggschiff.
“Sie und der Mandalorianer.” Den Rücken zu ihm gewandt öffnete sie die Verschlüsse ihrer Robe und streifte sie ab. Durell schluckte, da die Sith nichts darunter trug.
“Also die Bezeichnung mag er nicht …”, räusperte er. Khodiak hatte Durells Einladung nach Tatooine angenommen. Er und sein gesamter Clan hatten sich in Rogue Mountain niedergelassen. Doch trotz der mandalorianischen Gegenstände, die er und seine Leute in ihren Häusern aufstellten, schien Khdoiak es zu hassen, als Mandalorianer bezeichnet zu werden. Gut, war nicht Durells Problem. Der kleine Schmugglerhafen war durch ihre Präsenz sicherer geworden, dass zählte.
“Sie haben gut zusammengearbeitet. Mit der richtigen Motivation, könnten sie es weit bringen.” Sie drehte sich nicht um, ging beiläufig weiter, sie nahm einen schwarzen Kimono vom Bett und streifte ihn über. Sein seidener Stoff betonte jede einzelne Kontur ihres perfekten Körpers. Während sie den Gürtel um die Taille band und mit einem Handstreich ihre blonden Locken zurück in den Nacken schob, wandte sie sich an den Kopfgeldjäger. Krayton ballte seine Hand zur Faust, die Fingernägel kniffen tief in die Haut. Der Schmerz sollte sämtliche Gedanken vertreiben, die sich unfreiwillig in seinen Kopf schlichen. Er musste hellwach sein, niemals unaufmerksam werden, egal wie die die Situation sich entwickelte. Jeder Fehler, konnte der Letzte sein. Auf der anderen Seite? Sterben in den Armen einer schönen Frau. ...Konzentriere Dich, sie ist eine Sith! Ja und was für eine….Oh verdammt!
“Bitte Mister Durell, ich brauche ihre Hilfe.” Sie strich vorsichtig über seinen Arm, ihre blauen Augen fokussierten ihn. Die Berührung spürte er am ganzen Körper. “Und nur ein Mann wie sie, vermag mir zu helfen.” Seine Zunge klebte am Gaumen, er bekam kaum eine Antwort heraus. “Und wie...kann ich Ihnen helfen?”Sie näherte sich, der Abstand zwischen ihnen schwand. Ihr Busen drückte sich an seine Brust. Sie biss sich auf die Lippe, ihre Augen flehten ihn an, der Mund öffnete sich: “Bitte Krayton….tu mir weh!”
3
“Was?” Instinktiv wollte er sie wegstoßen. Eine Reaktion, als hätte jemand heißen Kaf auf seine Beine geschüttet. Aber da war niemand mehr, den er stoßen konnte. Durell schüttelte den Kopf, Darth Daithara stand weit weg von ihm. Sie trug wieder ihre Robe, in der Hand hielt sie ein Buch und blätterte darin. Nein, Durell schüttelte erneut seinen Kopf, er wankte und trat abrupt einen Schritt zurück. Sie war nicht von einer Sekunde zur Anderen verschwunden, er war benommen gewesen. Doch für wie lange? Die Nachwirkungen spürte er, fasste sich an den Kopf, rieb seine Stirn und fuhr sich durch das Haar.“Ich gratuliere Ihnen Mister Durell.” Sie befeuchtete ihren Finger und blätterte eine Seite um. “Für was?”, mehr als eine barsche Antwort hatte sie auch nicht erwartet.
“Für Ihren neuen Auftrag.” Das Buch klappte zu und Darth Daithara warf es auf ein Sofa. “Es gibt nicht viele Wesen im Universum, die ihre Fähigkeiten haben.”
Und die wären? Geil werden, wenn einem eine Blondine ihre Titten aufdrückt? Oh halt Deine Fresse Durell, halt bloß deine Fresse! Er nickte, statt einer Verbeugung. “Vielen Dank mein Lord, aber ich verstehe nicht.”
“Sie konnten der Versuchung widerstehen. Die Hexen werden sie nicht so einfach kontrollieren können.” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte. “Und aus diesem Grund, werden sie für mich den schwarzen Mond finden.”
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FINSTERNIS
TEIL 1
1
Peelon Drei war eine von sechs ehemaligen Minenkolonien, weit entfernt vom galaktischen Kern. Nachdem der Mond keine Ertrag mehr lieferte, die zahllosen Minen nacheinander dicht machten und die Firmen ihre Arbeiter zu neuen Rohstoffquellen abzogen, verfiel die ehemalige Kolonie Stück für Stück zu einer Geisterstadt. Doch in Vergessenheit geriet der Ort nicht. Im Lauf der Zeit zog er neue Bewohner an. Wesen die die verlassenen Einrichtungen perfekt für ihre Zwecke nutzen konnten. Eine andere Art von Geschäftsleuten, die sich niederließ und das Leben zurück brachten. Schmuggler und Auftragsmörder fanden einen Rückzugsort für ihre Art von Geschäften. Durch sie eröffneten zwielichtige Lokale, von denen sich einige schnell zu großen Etablissements entwickelten, um den steigenden Bedarf an Unterhaltung, Prostitution und Drogenhandel zu decken.
Seine größte Attraktion fand Peelon Drei jedoch mehr durch Zufall, als durch geschickte wirtschaftliche Planung: Die Grubenkämpfe. Tief in dem Schlamm der ehemaligen Baugruben wurden Duelle auf Leben und Tod abgehalten. Brutale Kämpfe ohne Regeln, bei denen die Quoten auf die Wetten mehr wert waren, als das Leben der Kämpfer. Um die Nachfrage nach Grubenkämpfern zu bedienen, flogen mehr Sklaventransporte, als Schmuggler den Raumhafen an. Veranstalter bauten eigene Gladiatorenschulen auf, sogar einige Hutten schickten ihre Nachwuchskämpfer. Der Marktwert von Jedem der hier überlebte verdoppelte sich um das Drei- bis Vierfache.Mit der Invasion der Zakuul erlebte der Ort seinen bisherigen Höhepunkt. Die Einnahmen für Kämpfer stiegen in neue Dimensionen, durch Zakuuls unersättlichen Appetit auf Arenakämpfe. Die neuen Eroberer gingen klug vor, sie mischten sich nicht in die Geschäfte der Kampfschulen ein, um die Qualität der Streiter nicht zu gefährden. Die Geschäfte florierten auf dem Mond wie noch nie zuvor.
Heute war wieder einer der Tage, wo gleichzeitig sechs Grubenkämpfe ausgetragen wurden. Wesen aus allen Teilen der Galaxis bevölkerten die Straßen und Gassen. Manche von ihnen versuchten private Wetten zu platzieren, immer mit dem Wissen, wenn ein Handlanger der ortsansässigen Buchmacher etwas von dem Treiben mitbekommen würde, er nicht zögerte sie umzubringen. Das Geld für Wetten gehörte den Buchmachern und sie verschenkten nichts. Ähnlich wie die Eigentümer der Häuser der ehemaligen Bergbaukolonie. Die Gebäude wurden nur notdürftig in Stand gehalten, ihre Besitzer behielten ihr Geld lieber für sich oder gaben es für Wetten aus. Die einzigen Ausnahmen waren die großen Arenen, Casinos und Bordelle. Hier hatte man die Gebäude neu errichtet oder über die alten Gruben Arenen gesetzt. Die Investitionen für Instandhaltung rentierten sich schon nach kürzester Zeit. Sex, Drogen und Wetten in gepflegter Umgebung war der übergroße Magnet um die Credits in Massen anzuziehen. Die Frage welches Kartell die Geschäft leitete und warum andere Verbrecherorganisationen hier nicht ihre Finger im Spiel hatten stellte sich scheinbar niemanden oder ging in den Schreien und Jubelrufen der Gruben unter.
Stykmar nutzte das rege Treiben aus, um sich ungesehen zu bewegen. In eine dunkle Kutte gehüllt führte ihr Weg über Haupt- und Nebenstraßen zu ihrem Ziel. Ihr feuerrotes Haar und das blasses Gesicht wurden durch ihre Kapuze verdeckt, die sie sich über ihren Kopf gezogen hatte. Die dunkle Seite erzeugte einen Schatten um sie, den man in einer Sekunde wahrnahm und dann wieder vergaß.
Das Gebäude war baufällig. Wellblech war notdürftig vor die Löcher in den Außenwänden angebracht, Kabel baumelten herab und vor dem Eingang, nur durch eine kleine Lampe beleuchtet, prangte das Schild: Rokys Erfrischungen. Die Nähe zu den Arenen brachte den Laden Credits. Es gab immer jemanden der nicht Vorort im Gedränge stehen wollte und sich lieber hier mit Snacks, Getränken oder auch Rauschmitteln versorgte. Die Kämpfe brachten immer Gewinn, selbst solch einem schmierigen Ladenbesitzer wie Ronuld Kyper. Manche behaupteten Kyper war schon hier, als noch Erze aus den Minen geholt wurden, aber so richtig interessierte das auch niemanden.
Er schob den Vorhang zur Seite und stellte sich an seinen Verkaufstresen. Stykmar betrat den Laden, zog ihre Kapuze zurück und streifte die Kutte ab. Der Stoff glitt zu Boden, die Schülerin von Darth Krayne trug ihren schwarzen Kampfpanzer, der ihr aschfahles Gesicht mit den roten Haaren hervorhob. Schwarze Äderchen durchzogen das Gesicht, ihre Augen funkelten rubinrot. Es gab keinen Zweifel, dass es sich bei der Frau um eine Sith handelte, doch Kyper ließ sich nichts anmerken. Es sollte sogar schon vorgekommen sein, dass selbst Sith die Wettkämpfe besuchten, jedoch nicht so offensichtlich.
“Wie kann ich ihnen helfen meine Dame?” Mit ruhiger Stimme kratzte er sich mit dem rechten Arm auf dem Rücken, die Finger seiner linken Hand trommelten nervös auf der Theke.
Sie rang sich ein Lächeln ab und hatte schon mit damit gerechnet. “Keine Spielchen. Ihr wisst warum ich hier bin.”
“Nein.” Das trommeln der Finger wurde lauter.
Stykmar drosch mit den Handflächen auf den Tresen, ihre Augen fokussierten ihn. Er wusste warum sie hier war und sie wusste was er versteckt hielt. Der ganze Ort, der ganze Planet war nicht weiter als ein riesiges Versteck. Ein Geheimnis was durch einen dummen Minenarbeiter eines Tages tief in den Stollen entdeckt wurde. Der Ort wurde nicht aufgegeben, weil die Rohstoffe ausgingen. Nein, es war die pure Angst, die die Firmen mit ihren Angestellten von dem Mond vertrieb. Mächtig genug ihre Gier auf andere Gebiete zu lenken und mächtig genug, sogar die großen Verbrecherorganisationen abzuhalten, sich hier niederzulassen. Auch ihr Meister kannte diesen Ort nicht, bis eine Vision ihm die Wahrheit zeigte. Oder war es mehr eine Botschaft, eine Einladung sich das zu holen, was hier, in diesem kleinen schäbigen Kiosk am Rande des Nichts aufbewahrt wurde?
“Mein Meister weiß, was ihr damals in der Mine gefunden habt.” Sie legte ihren Kopf etwas schräg. “Und er weiß, was ihr nach oben gebracht habt. Es war Angst.”
Tack, tack, tack, tack. Der Rhythmus veränderte sich nicht, Kypers Haltung schon. Sein Körper fing an zu zittern an, der Kopf schaute zur Decke, sein Rücken bog sich durch und der Mund öffnete sich. Erst leicht und dann weiter, immer weiter. Der Kiefer knackte und brach mit einem lauten Bersten. Die Zunge schob sich heraus, wie der Kopf einer Schlange. Stimmen erfüllten den Raum, dass Lachen von Kindern formte sich zu einer Stimme. “Dein Meister hat nur gesehen, was wir ihm gezeigt haben. Er sah die Einladung. Du bist ihr gefolgt. Das schwarze Herz wird er nie kriegen. Du wirst jedoch seinen Frevel zu spüren bekommen. Du, die Schülerin des dunklen Lords.”
“Was ist das für eine Scheiße?” Krayton Durell stand auf der Schwelle des Ladens. Er wollte sich nur Zigaretten holen und dann zu den Kämpfen gehen. Doch statt eines Logenplatz für die Arena, hatte er gerade wieder die erste Reihe für mächtig viel Ärger gebucht.
2
Im Grunde hätte er auch einfach nur ein paar Schritte zurücktreten müssen, sich umdrehen und einen anderen Laden suchen. Es hätte so leicht sein können, ein Abend voller Kämpfe und dann noch ab ins nächste Casino. Doch als sich zu dem Ding, was hinter dem Ladentresen stand, noch zwei Gestalten von der Straße gesellten, stand ihm diese Option leider nicht mehr zur Verfügung.Die Augen waren weit aufgerissen, der Gang abgehakt, als hätte man Ihnen ein paar Knochen gebrochen. Ein Hauch von grünem Nebel waberte aus den Mündern. Eine Mischung aus Röcheln und Stöhnen drang aus den Kehlen. Die Arme erhoben sich und ihre Hände wollten nach ihm greifen. Durells Blaster schossen faustgroße Löcher in die Brustkörbe. Dass Wunden kauterisierten kommt bei Blasterfeuer vor, darum wunderte er sich nicht, dass kein Blut floss. Aber dass dieser grüne Nebel auch aus den Verletzungen drang und diese Freaks einfach weitergingen als wäre nichts passiert, dass schon. Bei den zweiten Schüssen flogen die Köpfe auseinander, die Körper sackten zusammen und bewegten sich nicht mehr. Mit diesem Ergebnis war er zufrieden, wenn er auch angewidert den Mundwinkel verzog. Die Person die ihm für diesen ganzen Mist eine Erklärung geben konnte, war jedoch gerade beschäftigt. Stykmars Faust drosch nach vorne, die Hand drang in den Brustkorb von Ronuld Kypers ein, ihre Finger schlossen sich um etwas, tief im Körper des Ladenbesitzers. Aus der Wunde schoss Schleim, der sich wie Würmer um ihren Arm wickelte. Kypers Zunge fing an zu zappeln und schlug wie eine Peitsche nach der Sith. Die Melodie der Kinderstimmen wurde zu einem kreischenden Schrei. Mit den Blastern in der Hand versuchte Krayton sich die Ohren zu zuhalten. Das bestialische Kreischen durchfuhr ihm durch Mark und Bein. Als Stykmar ihre Hand zurückzog, hielt sie einen pechschwarzen Stein in der Hand, der durchzogen war von grünen Linien, die wie Adern auf seiner Oberfläche verliefen. Es herrschte wieder Stille, Kypers Körper sackte in sich zusammen und der Schleim tropfte leblos von ihrem Arm herab.
Sie rührte sich nicht von der Stelle, ihre Augen leuchteten als sie das Stück Fels betrachtete. Durell sah sich um und was er sah gefiel ihm gar nicht. Die Seitenstraße in der der Laden lag, war zum Glück nicht sehr stark besucht, doch einige Leute waren auch hier unterwegs. Grüner Nebel schien plötzlich überall aus dem Boden zu kommen und jeder, der von ihm berührt wurde fing an sich zu verändern. So unterschiedlich die Spezies auch waren, sie alle zuckten und ihr Gang verkrampfte sich. Wie ein Haufen defekter Droiden führte ihr Weg in Durells Richtung.
“Hey Süsse, ich hoffe dass Teil ist es wert. Doch wir müssen hier weg und das sehr sehr schnell.” Stykmar steckte den Stein vorsichtig in eine Seitentasche. Der Kopfgeldjäger stand in dem grünen Rauch, als sie das bemerkte griff sie zu ihrem Lichtschwert. Mit nur einer Bewegung aktivierte sie die Waffe und schlug zu, doch zum Glück für Durell stoppte die Klinge kurz vor seinem Hals. “Warum bist Du immun?”
“Ernsthaft? Wollen wir das wirklich jetzt diskutieren?” Sie schüttelte den Kopf und lief los. Enthauptete die ersten drei Gestalten, die sich ihr in den Weg stellten. Durell folgte ihr, seiner besten Option aus der Scheiße heile heraus zu kommen.
3
“Mein Meister hatte eine Vision und die hat mich hierher geführt. Die Hexen haben eine Falle gestellt. ”“Hexen? Was soll der Mist und wie kann es sein, dass Du dich nicht verarscht fühlst, wenn dein Meister dich in eine solche Falle führt?”
Durell feuerte, doch irgendwann würde die Meute sie kriegen. Stykmar und er hatten versucht zum Raumhafen zu gelangen, aber es war, als wäre der ganze Ort von dem grünen Nebel durchflutet worden. Alle Lebewesen waren wohl zu Zombies mutiert, gesteuert nur von einem Ziel, ihn und die Sith zu fangen. Die Masse die aus den Gebäuden drängten, war so extrem, dass die Beiden nur noch zurückweichen konnten. Kraytons Schiff oder Stykmars Shuttle waren unerreichbar. Sie standen mitten auf einem Platz, umzingelt von lebenden Toten und egal wieviel sie erledigten, der Nachschub ging nicht aus. Der Kreis zog sich von Minute zu Minute immer enger zu.
“Wie ich mich fühle?” Stykmar ließ die Klinge ihres Schwertes kreisen und vernichtete mehrere Untote mit einem Handstreich. “Ich fühle die dunkle Seite, ich fühle nur die dunkle Seite.”
“Und wie will Dich die dunkle Seite hier rausholen Herzchen?” Durell schüttelte den Kopf und feuerte.
Stykmar stoppte, nahm den Stein aus der Tasche und hielt ihn hoch. “Nach diesem Stück sucht mein Meister schon seit Jahren und wenn er etwas haben will, dann bekommt er es!”
“Ich wiederhole mich gerne nochmal: Und wie….” Der Himmel über Krayton wurde dunkel, Ein Schiff! Nein, sein eigenes Schiff flog über sie und senkte sich langsam nach unten. Die Luke ging auf und eine Frau ließ sich rücklings aus ihr raushängen. Mit den Füßen im Schott verkeilt, hielten sie sich fest. Ihre blonden Locken wehten im Sog der Schubdüsen. “Gibs zu, Du freust Dich mich zu sehen.”, brüllte Sainthara und griff die Hände des Kopfgeldjägers. Ohne große Mühen zog sie ihn an Bord. Als die Beiden im Schiff verschwanden ließ Stykmar noch einmal ihr Lichtschwert im Kreis rotieren und sprang mit einem Salto hinterher.
„Du hattest Dich im Shuttle versteckt oder? Ich hatte Dir gesagt, dass dies meine Mission ist.“, Sainthara zuckte mit den Schultern, doch ihr freches Grinsen sprach Bände.
Durell ignorierte die Sith. Er übernahm die Kontrollen des Schiffes und lenkte es aus dem Orbit. Nur noch weg hier, der Bordcomputer begann mit den Berechnungen für den Sprung durch die Lichtmauer. Die Sequenz wurde jedoch abrupt unterbrochen, als die Flugroute durch ein imperiales Kriegsschiff blockiert wurde, was selbst aus dem Hyperraum kam.
Die Gravesinger drang majestätisch in die Umlaufbahn des Mondes ein. Aus ihren Hangars starteten dutzende Bomber, begleitet von Abfangjägern und nahmen Kurs auf die Kolonie. Unterstützt von den schweren Turbolaserbatterien des Schlachtschiffes, wurde die ehemalige Minenkolonie zu einem gigantischen See aus Schlacke verwandelt.
“Mister Durell, ich darf sie einladen zu einem Treffen mit meinem Meister.”
Krayton grummelte, unterließ aber Darth Kraynes Schülerin zu widersprechen. Während er den Kurs auf das imperiale Schlachtschiff nahm, konnte er sich jedoch nicht verkneifen ihr mitzuteilen, dass Zakuul sicher nicht erfreut ist, dass eine ihrer geschätzten Gladiatoren-Farmen plötzlich vom Imperium vernichtet wurde. Sie relativierte die Aussage, mit dem Abspielen einer Holonetz-Übertragung von den Feierlichkeiten zur Krönung der neuen Zakuul Imperatorin Vaylin. So wie es aussah hatte Zakuul tatsächlich gerade ganz andere Probleme.
Stykmar legte ihre Hand auf Durells Schulter und beugte sich zum Pilotensitz herunter. “Glauben sie mir Mister Durell, vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber bald….Wird das Imperium zurück schlagen.”
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HAPPY BIRTHDAY
ONLY
Alles Gute zum Geburtstag!
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Happy Birthday
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IMPERATOR-KLASSE
1
“Kaff oder lieber Tee?” Jesuc Leznar rührte unbewusst den Löffel in seiner Tasse, bis ein kleiner Strudel entstand. Seine Nervosität spiegelte sich in dem kleinen Sog wieder, der ihn in eine mentale Tiefe zog. Mit einem Augenaufschlag konnte er dem kurzen Tagtraum entkommen und stand mit einem verlegenen Lächeln vor den beiden Jedi.Kiyra entging die Unsicherheit des jungen Datenanalysten nicht. Sie antwortete in ihrer eigenen ruhigen Art: “Vielen Dank, aber wir möchten nichts. Oder?” Jen-Zar schüttelte bestätigend den Kopf.
“Gut, gut. Aber dafür sind sie in der Tat auch nicht hier.” Abrupt stellte Jesuc seine Tasse weg, eine kleine Welle schwappte über den Rand, formte sich zu einem Tropfen der in einer geraden Bahn am Rand herunter lief. Er eignete sich einfach nicht für belanglose Gespräche. Er stand lieber im Hintergrund und beobachtete. Das Zischen der Eingangstür erlöste den jungen Mann aus seinem Unbehagen.
Die Männer, die das Besprechungszimmer an Bord des Flaggschiffes von Admiral Moric, der “New Sky” betraten, waren der Admiral selbst und Jedi Meister Ejato Kohn. Zwei Kriegsveteranen, hochdekoriert im republikanischen Militär und geachtet im Jedi Orden.
“Ich begrüße sie beide an Bord, ich hoffe ihre Reise verlief ohne Zwischenfälle?”
“Ja Admiral. Wir danken für eure Einladung.” Kiyra verneigte sich und erwiderte das Lächeln von Meister Kohn.
“Dann bin ich beruhigt. Ich hoffe das die Informationen unseres guten Jesuc hier, sind in der Tat so wichtig, um sie Beide aus ihrem Exil zu locken.” Moric nahm Platz auf einem der Besprechungsstühle. Der schweigsame Jedi Meister zupfte noch etwas an seiner Robe bevor er neben ihm Platz nahm.
“Oh, das sind sie Admiral, das sind sie.” Beinah hätte er noch die Tasse umgestoßen, als er zu seinem Kontrollpult eilte. Der Holoprojektor am Ende des Raumes erwachte zum Leben. Jen-Zar ging ein paar Schritte zurück, Kiyra verschränkte neugierig ihre Arme vor der Brust.
“Also, alles was sie hier sehen sind Datenfragmente, abgefangen vom republikanischen Geheimdienst.” Buchstaben und Zahlen wirkten im Licht der Holografie wie aufgescheuchte Käfer in einem Chaos aus Ziffern- und Zeichenfolgen. “Ich habe mich seit zwei Wochen mit diesen Codes befasst. Das meiste sind Datenübertragungen des Sith Imperiums über Truppenbewegungen und die Koordination ihrer Schiffe. Leider veraltet und für uns nicht mehr von Interesse.” Der Admiral seufzte, was Jesuc kurz ablenkte und seinen Redeschwall unterbrach. Er riss sich zusammen, drückte seine Brust raus und fand den Faden recht schnell wieder. “Äh, also wie ich sagte, das Meiste. Aber hier ist ein Fragment, das ich nicht zuordnen konnte.” Seine Finger klackerten auf der Tastatur und das Hologramm zeigte ein Gebilde aus Linien und Mustern.
“Was soll das sein?” Der Admiral kniff die Augen zusammen.
“Das habe ich mich auch gefragt Admiral und ich muss zu meiner Schande gestehen, ich habe einen ganzen Tag gebraucht, aber dann…” Jesuc tippte weiter. “Habe ich einfach den Zoom Faktor verändert.” Er drehte an einer kleinen Scheibe und das Bild zog sich zusammen. Es formte sich zu etwas, was Admiral Moric an Panzerplatten erinnerte. “Aber das war leider immer noch zu klein!” Das Knacken der rotierenden Drehscheibe nahm nicht ab und je länger er drehte, gewann es mehr an Konturen an. Turbolaser und Hangerbuchten erschienen, wurden kleiner und wollten nicht enden. Nach einer gefühlten Ewigkeit passte das gesamte Objekt in das Holobild. Jen-Zar trat vor, der Admiral schnaubte laut auf.
“Bei den Göttern, wie groß ist das Ding?” Admiral Moric drückte sich mit den Armen aus seinem Stuhl und zeigte auf das Schiff, das sich allen Anwesenden präsentierte.
“Das kann ich ihnen nicht genau sagen Admiral. Wenn ich jedoch die Turbolaserbatterien vergleiche, gehe ich jedoch davon aus, dass es die fünfzehnfache Größe eines imperialen Dreadnoughts hat.”
“Unmöglich. Woher soll das Imperium aus dem Nichts ein derartiges Schiff haben?”
“Oh Admiral ich will nicht voreilig sein und behaupten, dass das was wir hier sehen auch wirklich existiert. Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass es sich vielleicht nur um eine Konzeptzeichnung handeln. In den Archiven des ehemaligen Sith-Imperators schlummern vermutlich tausende von Konzepten für neue Schiffe und Waffensysteme. Nur selten ist überhaupt ein Prototyp entwickelt und getestet worden.” Jesuc hielt seine beiden Handflächen nach oben, Jen-Zar sah sich zu ihm um. “Wenn Sie das wirklich glauben würden, warum haben sie dann Kiyra und mich dazu gezogen?”
“Nunja, die Übertragung stand in Zusammenhang mit einem bestimmten Sith Lord der Ihnen gut bekannt ist, Darth Krayne.”
Meister Kohn brach sein Schweigen und trat vor. “Ich habe Eure Berichte über die Suche von Darth Krayne nach Sternenkarten an Admiral Morics Leute weitergeleitet.”
“Wofür ich ihnen immer noch sehr dankbar bin, Meister Kohn.” Die Informationen die er von dem Jedi Meister erhalten hat, waren für seine Arbeit unbezahlbar. “Angenommen, dieses Schiff existiert und es ist bis heute irgendwie unentdeckt geblieben, kann dies nur Abseits aller kartographierten Sternensysteme geschehen sein. In einem Sektor den die Zeit vergessen hat. Nur dort wäre man ungestört bei dem Bau und dem Test einer solchen Waffe.”
“Ihnen ist klar, dass sich alle ihre Überlegungen auf Vermutungen stützen?” Kiyra fokussierte den jungen Mann.
“Absolut und normalerweise würde ich ohne Fakten keine fragwürdigen Hypothesen aufstellen, aber die Datenübertragung von Darth Krayne und seine Suche nach uralten Sternenkarten lassen mir keine Ruhe. Alle Überlegungen führen mich immer wieder zu diesem Punkt.” Jesuc wischte sich über die Stirn.“ In Analystenkreisen gibt es ein Gerücht, über die so genannte Imperator-Klasse. Sie sollte nach der Eroberung der Galaxis die Herrschaft der Sith sichern. Gigantische Schiffe, die jedoch kaum Besatzung benötigen. Der Platz der damit gewonnen wird, würde für zusätzliche Waffensysteme und Schilde genutzt.”
“Und wie soll so ein Gigant kontrolliert werden? Das ist unmöglich.” Der Admiral winkte ab.
“Nun ja Admiral, schauen sie sich die Form dieses Schiffes an. Sein Bug geht weit nach unten, wie die Schneide eines Schwertes. Die Dreiecksform zieht in weichen Linien nach Außen, die Panzerplatten sind pechschwarz. Dies ist keine reguläre imperiale Bauweise.”
Jen-Zar und Meister Kohns Blicke trafen sich. “Ihr meint, dass Schiff wird durch die dunkle Seite der Macht geführt.”
Der Jedi Meister nickt. “Aus deinem Bericht Jen-Zar weiß ich, dass Darth Krayne nicht nur nach den Sternenkarten sucht, sondern wohl auch den Kontakt zu den Hexen des schwarzen Mondes.”
“Zu den was?” Admiral Moric konnte dem Themenwechsel nichts abgewinnen, doch sein alter Jedi Freund fuhr fort.
“Die Hexen des schwarzen Mondes gehören auch ins Reich der alten Legenden. Angeblich ein Orden von Frauen, die sich der dunklen Seite der Macht verschrieben hatten und über Wissen verfügt, was wir sonst nur beim Sith Imperator vermuten. Offiziell wurde ihre Existenz immer verneint. Jen-Zar und Kiyra sind jedoch auf Spuren gestoßen, dass diese Legende vielleicht doch keine Legende ist. Wenn wir jetzt alle Hinweise aus den unterschiedlichen Quellen zusammenfassen, wird aus den Bruchstücken ein Bild.”
“Ein Bild komplett aus Vermutungen.” Der Admiral knirschte mit den Zähnen.
“Ein Bild, was wir uns nicht leisten können aus den Augen zu verlieren. Ist es nicht existent, dann haben wir einen Geist gejagt. Wenn wir jedoch Recht behalten, dann...”
“Wir können damit nicht an die Öffentlichkeit gehen. Uns wird niemand glauben und sollten sie es doch tun, dann nur um dieses Schiff unter die Kriegsflagge der Republik zu stellen.” Admiral Moric hob mahnend seinen Finger. “Und was Saresh und ihre Schattenregierung mit so einer Waffe anstellen würden, ist uns auch allen klar oder?”
“Besser als unter dem Banner des Imperiums oder?” Jesuc schluckte, als er die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog, doch Meister Kohn unterbrach den Moment der Stille. Seine Stimme, die zuvor ruhig und sachlich war, gewann an Bestimmtheit. “Bis wir keine Beweise haben, darf nichts davon an die Öffentlichkeit gelangen, es gibt zu viele Parteien die einen Vorteil daraus ziehen. Wir müssen im Geheimen arbeiten und verhindern, dass Darth Krayne sein Ziel erreicht. Egal wie das nun im Einzelnen aussieht.”
Jen-Zars Blick fiel auf das Hologramm, das schwarze Schiff drehte sich bedrohlich um die eigene Achse. “Ja Meister, aber irgendetwas sagt mir, dass dies noch nicht alles ist was Darth Krayne sucht.”
“Da stimme ich ihnen zu Jedi.” Admiral Moric kratzte sich an der Wange. “Ich habe auch ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.”
2
An Bord der Gravesinger, Darth Kraynes Flaggschiff, stand der Sith Lord auf seiner Brücke und sah auf das weite Sternenmeer hinaus. Mit durchgedrückter Schultern und erhobenen Kinn trat sein Adjutant an ihn heran. “Mein Lord, wir haben die Rückmeldung erhalten, dass die Übertragung wie gewünscht abgefangen und dekodiert wurde.”Der Zeit zog sich dahin, vermengt mit dem Summen der Computer und das Stimmengemurmel der Brückenbesatzung. Der Sith Lord beobachtete weiter die Sterne und antwortete: “Dann werden wir in Kürze Unterstützung bei unserer Suche erhalten. Informiert meine Schülerin Stykmar, ich will sie umgehend sehen.”
“Ja mein Lord.” Die Hacken des Adjutanten klappten zusammen und mit einem Nicken schritt er zurück zu seiner Station. Die Augen des Sith waren weiter in den Weltraum gerichtet. Der Weg der dunklen Seite war selten klar, nie gab sie ihre Geheimnisse freiwillig preis, doch je tiefer der Verlust umso größer war am Ende der Sieg.
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HAPPY BIRTHDAY CIO
ALLES LIEBE UND GUTE
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NETZLOS
1
“Komm raus, der Spaß ist vorbei.” Khodiak schoss erneut auf die Transportkiste. Wissend, dass er den Kopfgeldjäger so kaum erwischen würde, dieser aber auch nicht seine Position wechseln konnte. In der Zwischenzeit versuchten seine Männer einen Weg auf die Empore der Lagerhalle zu finden, um Krayton Durell einzukreisen.Es hätte alles so einfach sein können. Das Treffen war seit Tagen geplant gewesen. Eine verlassene Lagerhalle auf Nar Shaddaa, in der sich nur Junkies oder Ratten verirrten. Der perfekte Ort für eine Übergabe. Dann taucht dieser Di’kut mit dieser blonden Dar’Jetii auf. Es hatte ihn überrascht, doch jetzt hing die Sith an einer der Lagerwände, von einem Elektroschock-Netz festgehalten und durch Stromimpulse gepeinigt. Nur Durell, den musste er noch loswerden. Er konnte es sich einfach nicht erlauben, dass dieser Deal wegen dem Bastard platzte.
“Glaub mir Sleemo, der Spaß fängt gerade erst an.” War die Antwort, von der Empore. Hinter dem Tuch, das seinen Mund und Nase verdeckte, seufzte Khodiak. Sein weiter Hut verdeckte den Rest seines Kopfes, so wie der lange Mantel seinen Körper. “Ich mach Dir einen Vorschlag.” Brüllte er. “Werfe Deine Blaster über die Brüstung und ich lasse Dich und deine kleine Freundin hier laufen. Wenn Du von mir gehört hast, dann weißt Du, dass ich zu meinem Wort stehe.”
“Sie ist nicht meine Freundin.” Wütete es hinter der Kiste.
“Was auch immer sie ist, sie wird das nicht lange mehr aushalten.” Ein Blick auf das Stahlnetz, womit er die Sith im Sprung erwischt hat, zeigte ihm den Gesundheitszustand der Frau. Speichel lief ihr aus dem Mund und der Körper zuckte unkontrolliert unter den elektrischen Schlägen.
“Mir egal, ich nehme sie so nachher gerne als Wand-Deko mit.”
Khodiak nickte seinen Männern zu, die gerade dabei waren im hinteren Teil der Halle ein paar Kisten zu stapeln. Die Treppe zur oberen Ebene hatte Durell im Sichtfeld und bereits ein paar von seinen Leuten erwischt. Doch vielleicht konnten sie sich von hinten an ihn anschleichen?
“Dir gehen Zeit, Optionen und Männer aus Khodiak. Ich habe eine Million Gründe hier zu bleiben, also mach ein besseres Angebot. In der Zwischenzeit lege ich einfach noch ein paar deiner Leute um.” Krayton sprang kurz auf, feuerte auf einen der Kistenträger. Der Mann stürzte tot zu Boden, die beiden anderen stürmten in Panik in Deckung.
“Meine Männer.” Khodiak lachte. “Du kennst meine Männer noch nicht, Shabuir. Bisher hast Du nur die Handlanger erledigt. Gleich lernst Du wahre Mando kennen.”
“Ex-Mando.” Durell betonte das Wort. “Ich habe ein bisschen etwas über Dich und Deinen Clan gehört Kumpel. Dar’Manda heißt das oder?”
Khodiak grummelte. “Dann halt die harte Tour Durell.” Er zog sein Com aus der Tasche, nur ein Wort von ihm und seine Leute, die draußen noch die Halle beschützten, würden hereinkommen und den Spuk beenden. Doch er kam nicht dazu, die Sprechtaste zu drücken.
Das Tor der Lagerhalle wurde aus ihren Angeln gerissen und überschlug sich mehrmals, bis es unter einem lauten Knall mitten in der Halle liegen blieb. Im Eingang erschien eine in schwarz gehüllt Gestalt, die langsamen Schrittes näher kam. Khodiaks Com knarzte “Wir haben hier draußen ein Problem.” Nein, es war kein Problem, sein Kunde war lediglich eingetroffen. “Darth Daithara, ich hatte Euch nicht so früh erwartet.”
2
Die Fanghaken, die das Stahlnetz spannten und Sainthara an der Wand gefangen hielten, wurden herausgerissen. Die Sith brauchte dafür nur kurz ihre Hand zu heben und die dunkle Seite der Macht führte ihren Willen aus. Bevor der Körper ihrer Schülerin ungebremst auf den Boden schlug, wurde er durch ein unsichtbares Kissen abgefedert und sie landete weich auf dem kalten Stein.“Gab es Probleme?”
“Nein, jedenfalls keine die ich nicht lösen werde.” Khodiak stemmte die Hände in die Hüften, doch Darth Daithara schüttelte den Kopf. Überrascht stellte er fest, dass sie nicht mit ihm gesprochen hatte, sondern mit dem Mann auf der Brüstung, der auf einer der halb zerschossenen Kisten saß.
“Alles unter Kontrolle mein Lord.” Durell nickte mit dem Kinn in Richtung von Sainthara. “Eure Schülerin jedoch…”
Mit einer kurzen Geste deutete sie an, dass sie dieses Thema nicht besprechen wollte. “Habt ihr meine Karten?”
“Ja.” Fast zeitgleich erfolgte die Antwort beider Männer.
Khodiaks Augen formten sich zu Schlitzen. “Ich werde nicht teilen.” Seine Hand griff schon zum Blaster, als das Oberlichtfenster zerplatzte.
Ein Zabrak vollführte einen Sprung in die Tiefe und kam elegant in der Hocke auf dem Boden auf. In eine schwarze Robe gekleidet, mit zwei Lichtschwertern bewaffnet und in jeder Hand einen Koffer tragend, erhob sich Lord XARX.
“Ich will die Ware, meine Herren.” Daithara schritt durch die Halle. “Zur Zeit sind mir ihre Dienste zu wertvoll, daher werden sie Beide bezahlt.“
Sie öffnete ihre Handfläche. Durch diese Geste beeinflusste sie die Macht, beugte sie, machte sie ihrem Willen gefügig. Der Transportschlitten, auf dem Khodiak die Kisten mit uralten Sternenkarten und Navigationswegen transportiert hatte, bewegte sich auf sie zu. Auf dem Absatz drehte sie um und ging, das Gefährt folgte ihr wie ein treues Haustier. XARX stellte die Koffer auf den Boden, legte sich mühelos die bewusstlose Schülerin über seine Schulter und verlies ebenfalls die Halle. So schnell wie die Sith aufgetaucht waren, so schnell waren sie auch wieder in den Schatten der Metropole verschwunden.
3
Durell und Khodiak standen nebeneinander, die Koffer auf Kisten gestellt und zählten ihr Geld. “Ich will ja nicht noch einmal eine Wunde aufreißen, aber Dir ist schon klar, dass ich kurz davor war dir die Ware abzujagen?”“Ja sicher.” Khdoiak hob den Kopf und schaute sich in der Halle um. So als ob er Durell nochmal den Verlauf ihrer Auseinandersetzung vor Augen führen wollte.
“Und was willst Du mit dem ganzen Vermögen anstellen?”
“Das Geld wird helfen ein Versteck für meine Brüder und Schwestern zu finden.” Khodiak zog das Tuch vom Gesicht. “In einem Punkt hast Du Recht Durell, wir sind Ex-Mando!”
“Ihr braucht einen Ort, wo man Euch keine Fragen stellt? Ich glaube, ich kann helfen.” Durell klappte seinen Koffer zu. “Wart ihr schon mal auf Tatooine?” Khodiak schaut ihm in die Augen. “Warum sollte mich der Staubball interessieren?”
Epilog
Wohin führt es einen Mann mit einer Million Credits in der Tasche auf Nar Shaddaa? Überall hin, nur nicht zu einem Pfandleiher, tief in den Straßen des Nikto Sektors. Da musste man schon einen verdammt guten Grund haben und vielleicht sogar etwas irre sein.Der Schuppen war alt und hinter seinem vergitterten Fenstern waren ein paar der Sachen ausgestellt, die Leute in Zahlung gegeben haben, sich es aber nicht mehr leisten konnten sie wieder abzuholen. Eine recht oberflächliche Tarnung, aber sie hielt die Neugierigen ab, sich näher mit dem Laden und dem Besitzer auseinander zu setzen. So bemerkte auch nur das geschulte Auge, dass die Hälfte des Raums, der die Kundschaft und den Eigentümer trennte, aus dicken Panzerplatten und Transparitglas bestand. Viel zu teuer für einen einfachen Pfandleiher. Hier müsste man schon eine kleine Armee einmarschieren, um in den abgesperrten Bereich zu gelangen. Nur wenige kannten diesen Ort, seine Vorzüge und sie bewahrten sein Geheimnis gut.
“Krayton Durell.” Die Stimme aus dem Lautsprecher krächzte, was zum Teil an der Qualität der Box lag, aber auch am Alter des Besitzers. “Als ich Dich vor vier Jahren sah, habe ich wirklich angenommen, es wäre das letzte Mal gewesen.”
“Das ist das Problem bei euch Typen, ihr denkt immer das ihr recht habt.” Krayton zündete sich eine Zigarette an und stellte seinen Koffer in die Schleuse neben dem Fenster, hinter dem der alte Mann stand. “Und Typen wie Du, bekommen immer wieder Geldprobleme.” Er lachte, zog den Koffer aus der Schleuse und öffnete ihn.
“Wie vereinbart, einhunderttausend geliehen, nach vier Jahren eine Million zurück.”
Der Pfandleiher schaute hoch. “Ich dachte wirklich, ich kann die Schmuckstücke behalten. Sie sind locker das Zehnfache wert.” Er schob einen Gegenstand in die Schleuse und öffnete die Klappe auf Durells Seite.
Es war eine hölzerne Kiste, kunstvoll gearbeitet und mit Symbolen verziert. Krayton zog sie heraus. Auf dem Tresen öffnete er die Verschlüsse und klappte den Deckel hoch. “Nein, nicht das Zehnfache.” Seine Augen fielen auf zwei einzigartige Blaster, gefertigt von Meisterhand und einmalig in diesem Universum.
“Sie sind unbezahlbar.”
FÜR JENNY
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EIN STURM ZIEHT AUF
1
In den Wäldern tobte der Wind im Geäst und dunkle Wolken zogen erneut am Himmel auf. Seit Tagen regnete es unterbrochen. Auf den sandigen Straßen bahnten sich das Wasser durch schmale Rinnsale unaufhaltsam seinen Weg.Pelderon lag außerhalb des Outer Rim. Ein unscheinbarer und bedeutungsloser Planet, vom galaktischen Krieg vergessen. Seine Landmasse betrug gerade mal vierzig Prozent und bestand aus tiefen Wäldern, einigen kleinen Agrarflächen, mächtigen Bergketten und gigantischen Steilküsten, die das Land vom Meer trennten. Ein Raumhafen, der auf dem größten Kontinent Besch’rir lag, diente Bauern als Zentrum für ihren Handel. Die Menschen hier lebten ansonst von der Außenwelt weit abgeschirmt. Alleine mit ihren Höfen,ihren Familien und … ihren alten Legenden.
Die Festung war alt, sehr alt. Niemand wusste mehr wer sie gebaut hat. Tief in den Wäldern verborgen, am Beginn des Kla’roh Gebirges. Vor Jahren, als der Bau noch unbewohnt war oder jedenfalls so wirkte, wurde der Ort gemieden. Niemand verirrte sich freiwillig so tief in den Wald.
Bis zu jenem Tag, wo die Felder verdorrten, das Vieh kläglich auf den Feldern verendete und selbst die Aasfresser die Kadaver verschmähten. Die düsteren Geschichten der Großmütter und Großväter fanden wieder Gehör. Man hörten ihnen zu und folgten ihrem Rat. Die Bauern fingen an, einen Teil ihrer Ernte in die alte Festung zu schaffen und so schnell wie die Plage gekommen ist, so schnell war sie auch wieder verschwunden.Die Felder brachten ertragreiche Ernten, das Vieh vermehrte sich und alle die, die keine Fragen stellten lebten ohne Not.
2
Zibrit war fast volljährig, seine Familie arbeite auf dem Hof eines Großbauern. Er war ein einfacher Junge, dessen Tagwerk vom frühen Morgen bis zum späten Abend durchgeplant war. Tiere füttern, Stall ausmisten, auf dem Feld beim Ernten helfen. Nur selten gab es Änderungen im Tagesablauf und die wurden meist durch Wetterumschwünge oder vermisstes Vieh verursacht. Der heutige Tag bildete eine große Ausnahme. Als der junge Mann morgens erwachte, stand der Karren mit zwei Zugpferden bereits fertig auf dem Hof. Die Männer der umliegenden Gehöfte hatten ihn in der Nacht beladen und sie ließen keinen Zweifel daran, dass er Derjenige war, der das Gespann zur alten Festung bringen würde. Nicht dass sich Zibrit geweigert hätte, er merkte nur deutlich, dass dies auch unmöglich gewesen wäre. So hatte er sich am frühen Morgen auf den Weg gemacht. Zweimal war das Gefährt fast im Matsch stecken geblieben, aber wie durch ein Wunder konnte er es wieder befreien, so dass er mittags die alte Festung im strömenden Regen erreichte.Der Burghof war leer, doch das Tor zum Vorratslager stand offen. Er brauchte Stunden um die gesamte Lieferungen vom Wagen zu wuchten und im Lager zu verstauen. Als er fertig war, graute bereits der Abend. Während er das Gespann wenden wollte, um sich auf den Heimweg zu machen, vernahm er eine Stimme. Auf der Treppe im Innenhof stand eine Gestalt, sie war in eine Kutte gehüllt und winkte den Jungen heran. “Essen, Du hast sicher Hunger. Komm her.” Seit seinem frühen Aufbruch heute morgen hatte er keine Nahrung mehr zu sich genommen, mit einem tiefen Knurren unterstrich sein Magen dies und er folgte dem Wesen tief in die Festung hinein.
An den Wänden waren Fackeln entzündet. Treppen und Gänge führten ihn mehreren Etagen nach oben. Als sie einen Laufgang erreichten, dessen rechte Seite offen und mit einem hölzernen Geländer gesichert war, konnte er einen Blick auf die Landschaft werfen. Sie befanden sich bereits weit oben, wahrscheinlich auf einem der riesigen Türme. Er sah weit auf die Wälder, in denen Dunstschwaden in den Baumwipfeln hingen und die kommende Nacht ankündigten. Der Regen hatte eine Pause eingelegt und Stille legte sich über das Land.
Die Kammer in die man ihn führte war klein, ein einfaches Bett, ein Stuhl und ein Tisch. Auf dem Tisch stand Essen. Dampfende Töpfe und Teller mit mehrere Sorten gebratenen Fleisch, gedünsteten Gemüse und Schalen voll Obst. Die Tür hinter ihm fiel zu, er war alleine und vor ihm war gedeckt wie für einen König. Die alte Frau wartete vor der Tür. Der Junge sollte essen, er sollte sich wohl fühlen, vorbereitet sein für die kommenden Stunden.
3
Es war mitten in der Nacht, als sich die Tür zur Kammer öffnete. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Zibrit lag auf dem Bett. Er hatte sich wortwörtlich vollgefressen, so dass er kaum noch laufen konnte. Glücklich und müde hatte ihn der Schlaf übermannt.Die Stimmen in seinem Traum sangen. Sie führten ihn an Orte, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Zeigten ihm Dinge von denen er nur hinter vorgehaltener Hand gehört hatte. Er sah sie nicht nur, er konnte sie auch spüren. Sie durchdrangen jede Faser seines Körpers. Er wollte mehr, immer mehr und die Stimmen gaben es ihm. In dem Meer aus Klängen, Flüstern und Versprechen erklang ihre Stimme am lautesten. “Tibra.” Seine Lippen flüsterten ihren Namen. Der Name der Tochter des Bauern für den er arbeitete. Nur selten gelang ihm ein Blick auf sie zu werfen. Zu schnell war ihr Vater da um ihn zu zeigen wo sein Platz auf dem Hof war. Seine Tochter war dafür bestimmt eines Tages einen reichen Mann mit Land zu heiraten. Zibrit war für das Vieh zuständig und selbst nur ein Gedanke an das Mädchen stand ihm nicht zu.
Ihre Stimme hörte nicht auf ihn zu rufen, sie war lauter als die Anderen die er im Kopf hatte. Sie zog ihn aus seinen Träumen, zog ihn zurück in das Bett vor dem eine, in eine Kutte gehüllte Gestalt stand, die leise seinen Namen flüsterte.
Er schreckte hoch, er rieb sich die Augen und aus dem schemenhaften Etwas wurde eine Gestalt. Er wollte etwas sagen, doch Kopf und Körper waren träge, er bekam den Mund nicht auf. “Tschhhhhh.” Die Gestalt hob ihren Finger an den Mund, er konnte das Gesicht nicht erkennen. Ihre Hände griffen an die Seitenränder der Kapuze und zogen sie zurück. “Tibra?” Er erkannte ihr lächelndes Gesicht.
“Ja, ich bin es.”
“Was, was machst Du hier? Wie kann dass…?”
“Tschhhh.” Sie legte wieder ihren Finger auf ihre Lippen. “Liebster, das ist nicht wichtig. Es ist nur wichtig, dass ich hier bin.” Ihre Augen glitten über seinen Körper. “Das ich nur für Dich hier bin.” Mit einer Handbewegung löste sie die Halterung der Robe, der alte Stoff glitt von ihren Schultern und fiel zu Boden. Die Augen des Jungen weiteten sich bei dem Anblick ihres nackten Körpers. So schön, so makellos, so verführerisch.
Er schluckte, unfähig eines klaren Gedanken. Tibra begann ihm seine Sachen auszuziehen. Er konnte sich nicht wehren, er wollte sich nicht wehren. Gefangen im Strudel seiner Begierde, lies er alles mit sich geschehen.
“Heute Nacht, gehöre ich nur Dir.” hauchte sie ihm zu. “Doch es gibt eine Bedingung.”
“Alles Geliebte.” Sie befreite ihn von seiner Kleidung, kniete sich mit einem Bein auf das Bett. Seine Hand streichelte ihre Schulter und glitt ihren Arm herunter. “Alles was Du willst.”
Sie nickt und während ihr Finger langsam zwischen ihren Beinen verschwand hauchte sie ihm ins Ohr: “Bitte tu mir weh!”
Er sollte was? Es war unmöglich, dass sie das gerade gesagt hatte. Auf dem Meer seiner Gedanken geriet er in einen Strudel. Seine Gefühle, die Harmonie die er verspürt hatte wurden fortgerissen. Weggefegt wie Blätter in einem Sturm, der Bäume zerbricht während er über das Land wütete.
Ich soll ihr wehtun? Warum?
Er dachte er kannte nicht die Antwort, doch sie war da. Der Sturm brachte sie ihm, klar und deutlich. Er war ihrer nicht wert? Mit dieser Erkenntnis ist er aufgewachsen. Er durfte sie nicht anblicken, nicht an sie denken, nicht mal dieselbe Luft atmen. Sie war etwas Besseres und er war der Dreck auf dem sie wandelte.
Doch war das so?
Jetzt in diesem Moment kniete sie am Bettrand und keuchte vor Lust, leckte sich die Lippen und gierte nach ihm. Sie war wie eines der Tiere im Stall, das in seiner Notdurft schlief und dort seinen Nachwuchs zur Welt brachte.
Er war ihrer nicht würdig? Der Sturm brachte eine andere Erkenntnis mit sich und er spürte die Wahrheit. Mit der flachen Hand schlug er zu. Das Mädchen wurde vom Bett geschleudert und krachte gegen die Wand.
Nicht würdig?
“Ich werde Deinem Vater zeigen, wer nicht würdig ist.” Seine Stimme grollte, Wut brannte in seinen Eingeweiden. Die Hitze breitete sich in seinem Körper aus, zerfraß sämtliche Zweifel. Er griff ihr in die Haare, packte zu, riss sie hoch. Mit nur einer Bewegung seines Arms schob er sie zurück aufs Bett. Sein jugendlicher Körper, der vor kurzem noch knabenhaft wirkte, baute sich vor ihr auf und mit einer vorher noch nie gefühlten Mischung aus Abscheu und Verlangen blickte er hinab. “Wenn ich Dich zu Deinem Vater zurückgeschickt habe, wirst Du ihm einen Bastard schenken, den er bis zum Ende seines kläglichen Lebens ertragen muss. Das Kind und Du, werden ihm jeden Tag daran erinnern, dass er für Dich niemals mehr Geld oder Land bekommen wird.”
“Tochter.” hauchte Tibra leise. „Meine Tochter.“ Ihr Blick fiel an die Decke, unter der sich ein dünner grünlicher Nebel gebildet hatte. Sie unterdrückte ihr Lächeln, als der nächste Schlag sie traf und Zibrit wie ein wildes Tier über sie herfiel.
4
Der Morgen graute, die ersten Vögel zogen ihre Kreise über der Festung. Tibra schleifte sich aus der Kammer. Blutige Abdrücke an den Wänden und Boden markierten ihren Weg. Einige Knochen im Körper waren gebrochen, das Gesicht blau geschlagen, zum Teil stand ihr Kiefer schief. Dieser Anblick würde Zibrit in Erinnerung bleiben. Es war sein Werk. So hat er sie am Morgen gefunden, die Stimmen schwiegen. Gepeinigt von Schuldgefühlen und Scham kauerte er in einer Ecke. Speichel lief aus seinem Mund, vermischte sich mit den Tränen, die wie ein nicht enden wollender Strom aus Verzweiflung aus seinen Augen rannten. Am späten Nachmittag würde man ihn abholen, auf seinen Karren setzen und er würde es irgendwie zurück zu seinem Hof schaffen. Unfähig einer Person mitzuteilen, was sich abgespielt hatte. Tibra würde er fortan meiden, er ekelte sich vor sich selbst. Der kleinste Gedanken an sie, verursachte in ihm Übelkeit. Bis zu seinem Tod würde er mit seinen Taten leben und als gebrochener Mann sterben.Diese Emotionen nährten Mutter und Kind. Ein Kind das durch Schmerz, Wut und Hass gezeugt und empfangen wurde, eine wahre Tochter der Hexen des schwarzen Mondes. Die Gestalt Tibras gefiel der Mutter. Schmerz und Lust verschwanden, Stolz und Glückseligkeit nahmen ihren Platz ein. Der Kreis der Hexen würde sich wieder schließen und die Lücke füllen, die Darth Krayne gerissen hatte. Mit jedem Schritt wurde ihr Gang aufrechter, die Knochen wuchsen zusammen und die Wunden heilten. Leichtfüßig tanzte sie restlichen Stufen des Turms herunter. Jetzt war es an der Zeit ihrem Meister gegenüber zu treten.
5
Tief unter der Burg, in einem Geflecht aus Tunneln, Grotten und Katakomben war sein Thronsaal. Der Boden war schlammig, Fäulnis lag in der Luft. Das aufsteigende Grundwasser drückte nach oben und bildete an einigen Stellen modrige Pfützen. Tibra machte die Kälte nichts aus. Ihre blutverschmierte Kutte wärmte nicht den nackten Körper. In ihr brannte ein Feuer, was grün leuchtete und sie vor der Kälte schützte.Sein steinerner Platz war leer, doch der Erweckte war anwesenden. Die Schatten lösten sich aus den Ecken, glitten über die Decke, den Boden und den Wänden. Es wurden immer mehr und sie vereinigten sich auf dem Thron, bildeten eine dunkle Gestalt. Ihre Umrisse waren fein, doch mit jedem weiteren Moment verfestigten sie sich. Das Wesen, gehüllt in schwarzen Stoff nahm seinen Platz ein.
Tibra sank auf dem nassen Boden auf die Knie. Ihre Hände stützen sich in einer Wasserlache ab, ihr Oberkörper drückte sich nach vorne und ihre langen dunklen Haare fielen mit den Spitzen ins Wasser.
“Du beeindruckst mich mein Kind.” Die Stimme war tief und der Erweckte redete sehr bedächtig. “Dein Aufwand den Kreis wieder zu schließen wirkte inspirierend auf mich, genau wie der nicht endende Hass auf die Sith.” Er lachte. “Und auch auf Männer.” Tibras Augen funkelten. “Es ist gut Kind, lass es zu. Es hat den Zirkel die Jahrhunderte am Leben gehalten und wird uns weiterhin dienen. Doch eins kann ich nicht zulassen meine Tochter.” Seine rechte Hand glitt aus dem Ärmel und legte sich auf die Lehne. “Ich kann nicht zulassen, dass Du Deinen Willen über meine Befehle stellst.”
Das Kratzen seiner langen Fingernägel über den Stein, das Geräusch ihres Meisters weckte erneut die Schatten. Sie waren Rauch, der eisig über den Boden auf sie zu schwebte. In ihren Körper eindrang, das Feuer zurückdrängte, gierten nach dem neuen Leben in ihr. Sie konnte sich nicht verteidigen, die Schatten fanden wonach sie suchten, umschlangen es...und nahmen es mit sich.
Ein innerlicher Schrei durchdrang Tibra. In ihrem Geist tobte Zorn, entfachte ein Inferno aus Verzweiflung und Hass. Er hatte kein Recht ihr das anzutun, kein Recht ihr ihre Tochter wegzunehmen. Er wollte den Verlust der einen Mutter durch ein anderes Wesen ersetzen, aber sie wollte die Reihen mit ihrem eigenen Blut auffüllen. Die Hexen des schwarzen Mondes waren in den Jahrhunderten nur so mächtig geworden, weil sie auf ihre dunklen Künste vertraut haben. Welches Wesen in diesem Universum war ihnen ebenbürtig?
Ihr Meister war anderer Meinung. Ein uralter Geist, der die letzten Jahre tief geschlafen hat und nun zurückgekehrt war. Ihr Meister: Der Gründer ihres Ordens, Mann, Sith und nun, der Mörder ihres Kindes.
Tibras Lippen zitterten. “Verzeiht mir meinen Frevel.Verzeiht mir... Darth Arakis!”
(*Darth Arakis, siehe Story: “Requiem II”)
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Gute Frage... Die letzte Story sollte nur über eine halbe Seite gehen und es wurden fünf draus
Aber danke für das Lob, tut gut und motiviert natürlich auch